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20. Februar 2020Merkwürdige Krankheiten
20. Februar 2020Oma Luise wollte ihren drei Enkelkindern eine Freude bereiten. Was könnte sie ihnen nur schenken, überlegte sie. Dabei sah sie sich in ihrer Wohnung um, ob es da vielleicht etwas gäbe, was den Kindern Freude machen könnte. Nein, es sollten keine alten Sachen von der Oma sein, sondern etwas neues.
Von einem Versandhaus hatte die alte Dame ein Notizbuch geschenkt bekommen. Das war ein schönes Geschenk für Daniel. Im Supermarkt gab es letzte Woche sehr hübsche Haarbürsten mit kleinen Blümchen bemalt. Oma Luise mußte einfach eine kaufen – für Maria, ihre Enkeltochter. Was aber sollte sie dem kleinen Tobias schenken? Worüber freut sich so ein kleiner Kerl? Da hatte die Oma eine zündende Idee: „Tobias bekommt ein Paar schöne warme Strümpfe!“
Der Besuch der Enkelkinder samt ihren Eltern nahte und Oma war schon ganz aufgeregt, wie ihre Geschenke von den Kindern aufgenommen werden würden. Um die Spannung noch etwas zu steigern, wickelte die Oma ihre Gaben in buntes Papier und band eine Schleife darum.
Nach der allgemeinen Begrüßung wollte die alte Dame nicht mehr warten und holte die Geschenke hervor. Alle Drei packten erwartungsvoll ihre Päckchen aus. „Ach ist die schön!“ jubelte Marie und fiel ihrer Oma um den Hals. Auch David strahlte beim Anblick des glänzenden schwarzen Leders seines Notizbuches. Nur Tobias stand die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Seine Mutti saß neben ihm und bemühte sich sehr, dass ja Oma nichts von dieser Enttäuschung merkte. „Schau welch ein lustiges Muster auf den Strümpfen ist! Und wie warm werden sie erst sein!“ versuchte Mutti ihrem Jüngsten die Strümpfe schmackhaft zu machen. Zum Glück war Oma damit beschäftigt, die neue Bürste durch Marias Haar zu streichen. So blieb es ihr verborgen, dass eine dicke Träne über Tobias´ Gesicht kullerte.
Bald wurden die Geschenke beiseite gelegt und die Kinder durften spielen. Auf dem Heimweg hatte der Jüngste endlich Gelegenheit zu fragen: „Warum habe ich denn kein richtiges Geschenk bekommen, sondern nur ein Paar Strümpfe?“ Mutti wußte, dass diese Frage kam. „Sind denn Strümpfe kein wertvolles Geschenk?“ wollte sie wissen. „Nein, die sind ja sowieso in meinem Schrank. Kindern schenkt man etwas schönes zum Spielen!“ entrüstete sich Tobias. „Ich hoffe, du wirst noch erfahren, wie wertvoll dein Geschenk ist.“ meinte der Vater. Damit war die Diskussion beendet.
Nach zwei Wochen hatte David sein Notizbuch in einer Schublade verkramt und vergessen. Marias Haarbürste war nach einem Vormittag in der Schule nicht mehr aufzufinden gewesen. Aber Tobias hatte den ganzen Winter über nicht einmal kalte Füße, denn wenn es richtig frostig wurde, hatte er die wärmsten Strümpfe der ganzen Familie.
Die Eltern brauchten nicht mehr fragen; Tobias verkündete es selbst: „Mein Geschenk von Oma Luise war das Wertvollste!“
Zur Andacht wählte der Vater den Bibelvers: „Wenn wir Nahrung und Kleidung haben, so wollen wir uns daran genügen lassen.“ (1.Timotheus Kapitel 6, Vers 8). Den Wert der Dinge, die wir als selbstverständlich betrachten und gar nicht mehr als Geschenk empfinden, sollten wir uns wieder bewußt machen. Tobias hat es gelernt, dass auch Kinder sich über Essen und Kleidung freuen können.
Wir wünschen euch, dass ihr fröhlich und zufrieden sein könnt mit dem, was Gott euch zum Leben schenkt!
Überlegt einmal, welche Dinge heute zu den verschiedensten Anlässen verschenkt werden. Es sind oft Dinge, die wenig Sinn haben und eigentlich nur zum Angucken oder als Staubfänger geeignet sind. Wir sollten den Wert einer Gabe nicht in ihrem Preis sehen, sondern darin, ob sie nützlich ist und uns zum Guten dient! Solche Geschenke könnten z. B. sein: selbstgebackenes Brot, etwas, was der Beschenkte im Alltag verwenden kann oder aufzuessen ist, etwas, was sich der andere wünscht – und natürlich warme Strümpfe für den Winter.