Braucht Israel Jesus Christus?
1. Juni 2023Die wichtigsten Sätze
1. September 2023Wie charakterisiert die Bibel die Gemeinde der Kinder Gottes?
Wer sich heute entschließt, dem Christentum beizutreten, der steht vor einer schwierigen Entscheidung. Rund 350 Namen von Kirchen und Glaubensgemeinschaften stehen auf der Liste der christlichen Konfessionen. (Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_christlicher_Konfessionen) Wo möge jemand ankommen, der auf Gemeindesuche ist? Welchen Schatz sollten alle erkennen, die in der Internationalen Missionsgesellschaft der Siebenten-Tags-Adventisten, Reformationsbewegung (IMG) ihre geistliche Heimat haben?
Warum bin ich also gerade in dieser Reformgemeinde, der IMG?
Die persönliche Beziehung zu einer Gemeinde
Ob in die Reformgemeinde hineingeboren oder später Kontakt bekommen, die Frage nach einer persönlichen Entscheidung wird irgendwann aktuell. Eine US-amerikanische Studie untersuchte, woran sich junge Menschen orientierten, wenn es um die Wahl ihres Glaubens geht. Das Ergebnis: Die Jugendlichen zwischen 13 und 17 Jahren folgten in den meisten Fällen dem Vorbild der Eltern und verblieben in den Gemeinden ihrer Kindheit. Untersucht wurden „evangelikale Protestanten“, „Mainstream-Protestanten“, „Katholiken“ und „Konfessionslose“. Die vielleicht nicht so bekannten „Mainstream-Protestanten“ gelten als theologisch-liberal, wobei vielen unterschiedliche Sichtweisen ebenso eine Heimat geboten wird wie einem politischen Engagement. (https://de.wikipedia.org/wiki/Mainline_Church)
„Ein Großteil blieb dem Glauben der Eltern treu: 80 Prozent der Kinder evangelikaler Eltern blieben evangelikal, 81 Prozent der Kinder katholischer Eltern blieben katholisch, 86 Prozent konfessionsloser Eltern schlossen sich keiner Konfession an. Nur die Kinder mainstream-protestantischer Eltern scheinen sich in großer Zahl religiös anders zu orientieren. Nur gut die Hälfte behielten das Bekenntnis ihrer Eltern, zwölf Prozent wechselten zu den Evangelikalen, vier Prozent wurden katholisch und eine verhältnismäßig große Zahl von 24 Prozent der Kinder von Mainstream-Protestanten wurde konfessionslos.“ (https://www.pro-medienmagazin.de/us-jugendliche-orientieren-sich-am-glauben-ihrer-eltern/)
Auffällig erscheint, dass gerade die als frei und offen, modern, vielfältig und auf den ersten Blick als angenehm und für junge Menschen attraktiv wirkende Gemeinde eher die geringste Überzeugungskraft aufweist, ihren Nachwuchs in den eigenen Reihen zu halten.
Insgesamt nahm die persönliche Priorisierung der Religiosität jedoch in allen Gemeinschaften ab. „Während 73 Prozent der Eltern der Glaube mindestens ,einigermaßen wichtigʻ war, waren es unter den Teenager nur 60 Prozent.“ (Ebd.) Die Zahlen legen offen, dass die bloße Fortführung der von den Eltern vorgelebten Gemeindezugehörigkeit noch nichts über die eigene Überzeugung in Fragen des persönlichen Glaubenslebens aussagt.
Auf Antwortsuche
Langjährige Gemeindeglieder der Reformgemeinde könnten sich fragen, ob sie bleiben wollen und warum. Hineingeborene ringen vielleicht um die eigene Stellung zum Vorgelebten durch Eltern und die Gemeinde. Wer von außen mal hineinschnuppert, wird abwägen, ob er sich berührt und angezogen fühlt, am richtigen Platz weiß oder lieber woanders auf die Suche geht. Wie antworten Reformadventisten auf die Frage: Warum diese Gemeinschaft? Wenn Du schon länger Reformadventist bist, was würdest Du antworten? Hier wird jeder eine ganz persönliche Geschichte erzählen können. Diese Erlebnisse und Erfahrungen sind wertvoll. Sie sollten bewahrt und weitergegeben werden.
In diesem Beitrag werden drei Antwortgeber gehört, wobei zwei Bibelteile personifiziert werden: Das Alte Testament, Jesus Christus und das Neue Testament. Durch ein fiktives Interview kristallisiert sich heraus, welchen Anspruch Gott an seine Gemeinde legt.
Ein (angedachtes) Interview mit dem Alten und Neuen Testament
Frage: Liebe Interviewpartner, ca. 350 Gemeinschaften existieren. Die können wir hier unmöglich alle analysieren. Wie gehen wir am besten vor, um ein religiöses Zuhause zu finden, in dem wir uns am rechten Platz wissen?
Altes Testament: „ … Frage doch zuerst nach dem Wort des HERRN!“ 1. Könige, 22,5 Lu 17 (Alle Bibelverse entstammen, wenn nicht anders angegeben, der Luther 2017.)
Frage: Das ist eine gute Idee. Wir prüfen, wie nach Gottes Willen die Gemeinschaft aussehen sollte, die sich seine Kinder nennt. Da der Schöpfergott allmächtig und gewaltig ist, könnten seine Anhängerschar quantitativ hervorstehend sein und ein hohes Ansehen genießen oder?
Neues Testament: Nein, das Gegenteil ist der Fall. „Sondern was töricht ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er die Weisen zuschanden mache; und was schwach ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er zuschanden mache, was stark ist; und was gering ist vor der Welt und was verachtet ist, das hat Gott erwählt, was nichts ist, damit er zunichtemache, was etwas ist,“ 1. Korinther 1,27.28.
Frage: Kann das Alte Testament diese Gedanken bekräftigen?
Altes Testament: „Ich will in dir übrig lassen ein armes und geringes Volk; die werden auf des HERRN Namen trauen.“ Zefanja 3,12
Frage: Nun, die Frage nach der Popularität und gesellschaftlichen Anerkennung scheint mir so groß, dass ich den Sohn Gottes, Jesus Christus, auch um seine Antwort bitte:
Jesus Christus: „Denkt an das Wort, das ich euch gesagt habe: Der Knecht ist nicht größer als sein Herr. Haben sie mich verfolgt, so werden sie auch euch verfolgen; haben sie mein Wort gehalten, so werden sie eures auch halten.…“ Johannes 15,20
Frage: Demnach sind Größe und weltliche Akzeptanz keine Kriterien bei Gott, die für seine wahren Kinder wichtig sein sollten. Geht es denn ausschließlich um die Beziehung zum Schöpfer?
Neues Testament: „Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ Johannes 3,16
Frage: Jesus, bitte beschreibe, wie du dich selbst siehst und was du für die Menschen bedeutest!
Jesus Christus: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ Johannes 14,6
Frage: War diese Bedeutung des Messias, des Erlösers Jesus Christus, schon vor der Geburt Jesu in Bethlehem bekannt und präsent?
Altes Testament: Ich durfte schon etwa 700 Jahre vor Christi Geburt prophezeien: „Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ist auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst;“ Jesaja 9,5
Sogar Hiob war sich sicher: „Aber ich weiß, dass mein Erlöser lebt …“ Hiob 19,25
Frage: Wir haben bisher herausgearbeitet: Die Gemeinde Gottes ist nicht unbedingt groß und anerkannt. Sie stützt sich auf Jesus Christus. Welche anderen Parameter kennzeichnen eine sich christlich nennende Gemeinde als Gemeinde Gottes?
Altes Testament: „Lasst uns am Ende die Summe von allem hören: Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das gilt für alle Menschen.“ Prediger 12,13
Jesus Christus: „Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr!, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel.“ Matthäus 7,21
Frage: Kann das Neue Testament sich da anschließen, dass die Gebote Gottes hier von zentraler Bedeutung sind?
Neues Testament: „Und das ist sein Gebot, dass wir glauben an den Namen seines Sohnes Jesus Christus und lieben uns untereinander, wie er uns das Gebot gegeben hat. Und wer seine Gebote hält, der bleibt in Gott und Gott in ihm. … Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer.“ 1. Johannes 3,23.24; 5,3
Frage: Ich verstehe, die Stellung zu den Geboten Gottes kennzeichnen die Stellung zum Gesetzgeber, zu Gott. Alle Christen haben ungefähr die gleichen biblischen Inhalte in ihren Bibeln. Gibt es da dennoch etwas zu beachten, wenn wir an die Zehn Gebote denken?
Altes Testament: Ich beschreibe eine Macht, die anderes im Sinn hat: Er wird den Höchsten lästern und die Heiligen des Höchsten vernichten und wird sich unterstehen, Festzeiten und Gesetz zu ändern. …“ Daniel 7,25
Frage: Wer kann diese Aussagen von großer Tragweite bestätigen?
Jesus Christus: Ich kann nur die Aussage von Jesaja (Kapitel 29,13) wiederholen und zu meinen Worten machen: „»Dies Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist fern von mir; vergeblich dienen sie mir, weil sie lehren solche Lehren, die nichts als Menschengebote sind.«“ Matthäus 15,8.9.
Neues Testament: Ich beschreibe die für das ewige Leben Geretteten so: „Hier ist die Geduld der Heiligen, die da halten die Gebote Gottes und den Glauben an Jesus!“ Offenbarung 14,12
Frage: Innerhalb der großen Christenheit herrscht die Praxis der Sonntagsheiligung vor. Was ist davon zu halten?
Altes Testament: Ich habe den Ursprung des Sabbats festgehalten. „Und so vollendete Gott am siebenten Tage seine Werke, die er machte, und ruhte am siebenten Tage von allen seinen Werken, die er gemacht hatte. Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn, weil er an ihm ruhte von allen seinen Werken, die Gott geschaffen und gemacht hatte.“ 1. Mose 2,2.3.
Ich gehe noch weiter und sage, was der Sabbat über die Beziehung zu Gott verrät: „Darum sollen die Israeliten den Sabbat halten, dass sie ihn auch bei ihren Nachkommen halten als ewigen Bund.
Er ist ein ewiges Zeichen zwischen mir und den Israeliten. Denn in sechs Tagen machte der HERR Himmel und Erde, aber am siebenten Tage ruhte er und erquickte sich.“ 2. Mose 31,16,17.
Frage: Jesus, wie siehst du das mit dem Sabbat?
Jesus Christus: Das ist ganz einfach: „Liebt ihr mich, so haltet meine Gebote!“ Johannes 14,15 SCH 2000 Ich kann von mir sagen: „Denn der Menschensohn ist Herr über den Sabbat.“ Matthäus 12,8
Frage: Wir hatten schon herausgearbeitet, dass die Akzeptanz der Zehn Gebote wichtig ist. Unterscheiden sich die Gemeinschaften allein in der Sabbatfrage? Von welchen Geboten wisst ihr außerdem, dass diese heute vielfach anders praktiziert werden?
Altes Testament: Ich denke da an weitere zwei Gebote, die in der christlichen Lehre weggelassen oder teilweise außer Kraft gesetzt wurden: „Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was in den Wassern, unter der Erde ist. Bete sie nicht an und diene ihnen nicht! … Du sollst nicht töten!“ 2. Mose 20,4.5.13.
Frage: Kannst Du, Neues Testament, etwas darüber aussagen, ob diese Gebote vielleicht inzwischen aufgehoben wurden?
Neues Testament: „ … Heben wir nun das Gesetz auf durch den Glauben? Das sei ferne! Vielmehr bestätigen wir das Gesetz.“ Römer 3,31
Frage: Und du, Jesus, siehst du das auch so?
Jesus Christus: „Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen.“ Matthäus 5,17
Frage: Ich fasse zusammen. Gottes Gemeinde ist vermutlich klein, nicht sonderlich anerkannt, hat Christus im Herzen und achtet die Zehn Gebote in ihrer ursprünglichen, von Gott in der Bibel überlieferten Fassung. Mir fallen nicht viele Gemeinschaften ein, auf die das so zutreffen könnte. Ich denke zuerst an die Urgemeinde, aber auch an die Waldenser. Diese treuen Christen machten uns vor, was es heißt, Christus und die Nachfolge an die erste Stelle zu setzen. Woran müsst ihr in dem Zusammenhang denken?
Altes Testament: Jeder heute lebende Christ darf das Gebet Asaphs zu seinem machen: „Wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde. Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil.“ Psalm 73,25.26.
Jesus Christus: „Da sprach er zu allen: Wer mir folgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach.“ Lukas 9,23
Neues Testament: „ … Wir müssen durch viele Bedrängnisse in das Reich Gottes eingehen.“ Apostelgeschichte 14,22
Frage: Könnt ihr das genauer erklären? Worum geht es in den täglichen Lebens- und Glaubensentscheidungen?
Altes Testament: In der Versuchung stellte sich Joseph die Frage, die auch heute die Überlegung der Kinder Gottes sein sollte: „ … Wie sollte ich denn nun ein solch großes Übel tun und gegen Gott sündigen?“. 1. Mose 39,9
Jesus Christus: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.“ Matthäus 6,33
Neues Testament: „Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.“ Apostelgeschichte 5,29
Frage: Jesu Nachfolger hören auf die Stimme Gottes. Umfasst die Kommunikation durch Gott noch ein besonderes Sprachmittel, zu dem ihr etwas sagen könnt?
Altes Testament: „Glaubt an den HERRN, euren Gott, so werdet ihr sicher sein, und glaubt seinen Propheten, so wird es euch gelingen.“ 2. Chronik 20,20
Neues Testament: Gottes Kinder sind die, „die Gottes Gebote halten und haben das Zeugnis Jesu. … Das Zeugnis Jesu aber ist der Geist der Weissagung.“ Offenbarung 12,17;19,10
Der Rat ist aktuell: „Umso fester haben wir das prophetische Wort, und ihr tut gut daran, dass ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht in euren Herzen.“ 2. Petrus 1,19
Frage: Als Prophetin der Endzeit gilt in der IMG Ellen Gould White. Ihre Schriften werden auch „Geist der Weissagung“ genannt. Jesus, was hältst du von der Prophetengabe? Hat sie eine Relevanz für heute?
Jesus Christus: „Wer einen Propheten aufnimmt, weil es ein Prophet ist, der wird den Lohn eines Propheten empfangen; …“ Matthäus 10,41
Frage: Bis hierher wird schon vieles deutlich, was eine Gemeinschaft kennzeichnen sollte, die sich als Nachfolger Jesu bezeichnet. Könnt ihr etwas zu unserer Gemeinde, der IMG, sagen, wenn ihr auf die Entstehungsgeschichte blickt? Ist das heute überhaupt noch von Interesse?
Altes Testament: Ein guter Beginn und das Dranbleiben entscheiden darüber, ob das Ziel erreicht wird. „So spricht der HERR: Tretet hin an die Wege und schaut und fragt nach den Wegen der Vorzeit, welches der gute Weg sei, und wandelt darin, so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele! …“ Jeremia 6,16
Neues Testament: „Gedenkt an eure Lehrer, die euch das Wort Gottes gesagt haben; ihr Ende schaut an und folgt ihrem Glauben nach.“ Hebräer 13,7 Lu 84
Jesus Christus: Am Ende meines Erdenlebens, kurz bevor ich den Opfertod für jeden Sünder starb, betete ich zu meinem und eurem himmlischen Vater: „Ich habe ihnen dein Wort gegeben, und die Welt hasst sie; denn sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin. Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen. Sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin. Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist die Wahrheit. Wie du mich gesandt hast in die Welt, so habe auch ich sie in die Welt gesandt.“ Johannes 17,14-18
Dankeschön für das Interview.
Genau an diesem Punkt sind wir angelangt. Jesus sandte uns in die Welt, um sein Wort zu verkündigen und das Angebot zu bringen: „Lasst euch versöhnen mit Gott“ (2. Korinther 5,20). Diese Gesuchten und Gefundenen dürfen ein Teil des Leibes Christi werden, ein Teil seiner Gemeinde. (Vgl. 1. Korinther 12,27) Bei dieser Gemeinde sollten wir uns ganz sicher sein, dass wir hier richtig sind. Nicht, weil die Gebäude groß, die Säle voll, die Lehre modern, das gesellschaftliche Ansehen hervorragend und das Christsein sich als leichtes Leben gestaltet. Wo die Kernaussagen der Bibel in der Lehre und Verkündigung zutreffen und sich um eine Glaubenspraxis nach dem Vorbild Jesu ernsthaft bemüht wird, da gibt es keinen besseren Platz für dich, als dabei zu sein.
Die Reformgemeinde ist noch nicht am Ziel. Sie ist auf dem Weg der Heiligung. (Vgl. 1. Thessalonicher 4,3) Liebe, freundliche Menschen finden wir in vielen anderen Gemeinschaften. Jesus hat auch dort seine Kinder, die jedoch noch herausgerufen werden möchten. (Vgl. Offenbarung 18,4Philipper 1,9-11; Jesaja 1,17)
REFORMgemeinde – das ist ein Prozess
Ausgehend von den Grundsätzen der Reformation:
„Allein durch die Schrift“ – sola scriptura, „Allein durch den Glauben“ – sola fide, „Allein durch Gnade“ – sola gratia, „Allein Christus“ – solus Christus, darf sich die Gemeinde immer weiter dem nähern, was Jesus für sie plante und wozu er sie befähigt und ausrüstet: Licht und Salz in der Welt zu sein, seine Liebe untereinander zu praktizieren und sich auf seine Wiederkunft vorzubereiten. (Vgl. Matthäus 5,13,14; Johannes 13,34.35; Matthäus 24,43)
Die Gemeinde als lebendiger Organismus benötigt die Funktion jedes einzelnen Gliedes. Jeder ist wertvoll, sollte sich mit seinen von Gott geschenkten Gaben einbringen wollen und dürfen. Teil am Leib Jesu, seiner Gemeinde, zu sein, versetzt jeden in eine enge Beziehung zum Heiland und zueinander. Die Freude der Zusammengehörigkeit pulsiert durch den ganzen Körper. Deshalb sollte jedes Gemeindeglied in seiner besonderen Situation und mit seinen Talenten wahrgenommen, wertgeschätzt, ermutigt und gefördert werden. Alte und Junge, Kinder und Hochbetagte, verschiedene Biografien, Geschlechter, Kulturen, Bildungsniveaus, Ämter und Verantwortungen – alle sind eins in Christus.
Wir blicken als Reformgemeinde auf eine einzigartige Geschichte. Unsere Glaubensvorfahren stellten sich in den schwersten Zeiten, unter Verfolgung und Todesandrohung ganz auf die Seite des Gehorsams Gott gegenüber. Wir gehören zu den Christen, denen jedes der zehn Gebote wichtig ist und die deshalb auch den biblischen Sabbat halten. Darüber hinaus dürfen wir die Schriften einer Frau studieren, die als Prophetin von Gott für die letzte Zeit der Menschheitsgeschichte gesandt wurde. Wir haben viel Licht, viel Verständnis über die biblische Prophetie und die Botschaft für die Gegenwart. Dennoch oder sogar deshalb gilt auch uns die Feststellung des Paulus, die er den Korinthern ans Herz legte. Lasst uns diese Worte ganz bewusst lesen – als Botschaft für jeden persönlich und als Maxime in der Gemeinde:
„Wenn ich in den Sprachen der Welt oder mit Engelszungen reden könnte, aber keine Liebe hätte, wäre mein Reden nur sinnloser Lärm wie ein dröhnender Gong oder eine klingende Schelle.
Wenn ich die Gabe der Prophetie hätte und wüsste alle Geheimnisse und hätte jede Erkenntnis und wenn ich einen Glauben hätte, der Berge versetzen könnte, aber keine Liebe hätte, so wäre ich nichts. Wenn ich alles, was ich besitze, den Armen geben und sogar meinen Körper opfern würde, damit ich geehrt würde, aber keine Liebe hätte, wäre alles wertlos.
Die Liebe ist geduldig und freundlich. Sie ist nicht neidisch oder überheblich, stolz oder anstößig. Die Liebe ist nicht selbstsüchtig. Sie lässt sich nicht reizen, und wenn man ihr Böses tut, trägt sie es nicht nach. Sie freut sich niemals über Ungerechtigkeit, sondern sie freut sich immer an der Wahrheit. Die Liebe erträgt alles, verliert nie den Glauben, bewahrt stets die Hoffnung und bleibt bestehen, was auch geschieht. Die Liebe wird niemals aufhören, selbst wenn Prophetie, das Reden in unbekannten Sprachen und die Erkenntnis vergehen werden.
Jetzt erkennen wir nur wenig, und auch unser prophetisches Reden offenbart nur wenig!
Doch wenn am Ende das Vollkommene erscheint, wird das wenige aufhören.
Als ich ein Kind war, redete und dachte und urteilte ich wie ein Kind. Doch als ich erwachsen wurde, legte ich das Kindliche ab. Jetzt sehen wir die Dinge noch unvollkommen, wie in einem trüben Spiegel, dann aber werden wir alles in völliger Klarheit erkennen. Alles, was ich jetzt weiß, ist unvollständig; dann aber werde ich alles erkennen, so wie Gott mich jetzt schon kennt.
Glaube, Hoffnung und Liebe, diese drei bleiben. Aber am größten ist die Liebe.“ 1. Korinther 13,1-13
Damit sich Menschen für die Gemeinde entscheiden, gehört neben der biblischen Belehrung auch die gesellige, liebevolle Gemeinschaft dazu. Wir dürfen von den ersten Christen lernen, denn „sie waren täglich einmütig beieinander im Tempel und brachen das Brot hier und dort in den Häusern, hielten die Mahlzeiten mit Freude und lauterem Herzen.“ Apostelgeschichte 2,46
„Gott hält Ausschau nach Früchten, Grundsätzen der Frömmigkeit, Verständnis und Liebe. Dies sind die Grundsätze des Himmels, und wenn sie im Leben der Menschen offenbar werden, erkennen wir, dass Christus, die Hoffnung der Herrlichkeit, in ihnen Gestalt gewinnt. Es mag die ärmste Gemeinde im Land sein, ohne Musik oder äußerliche Schaustellung, aber wenn sie diese Grundsätze besitzt, können die Glieder als köstliche Verpflichtung gegenüber Gott singen, denn die Freude Christi ist in ihren Seelen..“ (E.G. White, Evangelisation, S. 468)
Die Gegner der Reformgemeinde stellten ihr 1936 mit ihrer Verbotsurkunde ein Diplom aus:
„Die ‚Siebenten-Tags-Adventisten (Reformbewegung) verfolgt unter dem Deckmantel der religiösen Betätigung Ziele, die der Weltanschauung des Nationalsozialismus zuwiderlaufen. Die Anhänger dieser Sekte verweigern den Wehrdienst und lehnen es ab, den Deutschen Gruß anzuwenden. Sie erklären offen, dass sie kein Vaterland kennen, sondern international eingestellt seien und alle Menschen als Brüder betrachten.“ (Warum gibt es eine Reformationsbewegung unter den Siebenten-Tags-Adventisten, IMG, S. 34) So manche Glaubensgemeinschaft wäre heute stolz, ein Dokument mit diesem Wortlaut zu besitzen. Was bedeutet es uns?
Wenn wir in unseren Gemeinden und Familien den Segen Gottes wünschen, dann sollte auch Liebe und Friede zu den Kennzeichen der Gemeinde gehören. (Vgl. Psalm 133,1-3) Christus ist der Friedefürst (Vgl. Jesaja 9,5), „Gott ist die Liebe“ (1. Johannes 4,16), seine Kinder sind jene, die Gott und einander lieben (vgl. Johannes 13,35). Lasst uns immer mehr verstehen, diese Liebe auszudrücken und einander so begegnen, dass Gäste erkennen: „Sieh doch, wie gut und wie kostbar es ist, wenn Geschwister in Einheit zusammen wohnen! … Denn dort bewirkt der HERR Segen, Leben bis in Ewigkeit.“ Psalm 133,1.3. Das Buch
„Hat Gott keine lebendige Gemeinde? Er hat eine Gemeinde, aber es ist die kämpfende Gemeinde, nicht die siegreiche Gemeinde. Wir bedauern, dass es unzulängliche Glieder gibt, dass Unkraut unter dem Weizen wächst …
Obwohl es Böses in der Gemeinde gibt und bis ans Ende der Welt geben wird, soll die Gemeinde in diesen letzten Tagen das Licht der Welt sein, die verdorben und durch die Sünde demoralisiert ist. Die Gemeinde, schwach und unvollkommen wie sie ist, hat Tadel, Warnung und Rat nötig; und doch ist sie das einzige Ziel auf Erden, dem Christus höchste Aufmerksamkeit schenkt.“ (Christus kommt bald, 1996, S. 39)
Am Ende ist nur eines wichtig: Bin ich dort, wo der Wille des himmlischen Vaters zählt und zu Gottes Ehre Jesus nachgefolgt wird?[1] (Vgl. Matthäus 7,21-23) Eine der mehr als 300 Glaubensgemeinschaften ist die Reformgemeinde (IMG). Wir sollten so beten und arbeiten, dass Jesus einst zu jedem von uns sagen kann: „ … Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt!“ Matthäus 25,34
„Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben.“ Lukas 12,32 Amen.
Bei Interesse bestelle kostenlos – auf Spende:
Flyer Unsere Gemeinschaft stellt sich vor
Broschüre Warum gibt es eine Reformationsbewegung unter den Siebenten-Tags-Adventisten?
Broschüre Glaubensgrundsätze
Broschüre Die Zehn Gebote
Sortiment Flyer zu biblischen Aussagen
Abo der Zeitschrift Leuchtfeuer, erscheint halbjährlich
Prospekt mit Angeboten des Edelstein Verlages
Kontaktadresse siehe Impressum!
Jens und Ines Müller, 5.7.22
Aufruf der Internetseiten im Juli 2022
Der Beitrag erschien in Der Sabbatwächter 2023 – 2