Max, Mauersteine und die Umstände unseres Lebens
20. Februar 2020Streit in Familien
20. Februar 2020Die Zeiten, in denen über Homosexualität nur hinter vorgehaltener Hand gesprochen wurde, sind längst vorbei. Der berühmt gewordene Ausspruch des Regierenden Berliner Bürgermeisters Klaus Wowereit, „Ich bin schwul und das ist auch gut so.“, liegt jetzt sieben Jahre zurück. (http://www.welt.de/regionales/berlin/article1481015/Warum-sich-Klaus-Wowereit-als-schwul-outete.html) Inzwischen wurde in Politik und Medien derart viel für die Akzeptanz praktizierter Homosexualität getan, auch im kirchlichen Raum, dass schon Unsicherheit darüber besteht, ob wir überhaupt verunsichert sein und als Christen zu diesem Thema die Bibel befragen dürfen.
Wer sich mit dieser Thematik beschäftigen möchte, dem stehen zahlreiche Bücher, Zeitschriftenartikel und Internetseiten zur Verfügung. Die Herangehensweise ist unterschiedlich und oftmals geprägt von der persönlichen Voreinstellung oder dem Grad der Betroffenheit im Familien- und Freundeskreis.
Homosexualität ist ein sehr altes Thema und es liegt in der Natur des Menschen, nach einer Begründung und Akzeptanz seiner Handlungen zu suchen.
Die medizinisch-wissenschaftliche Sicht
Die wissenschaftliche Forschung über Homosexualität kam je nach Zeitepoche und Forscher zu unterschiedlichen Ergebnissen. Heute wird verkündet: „Zwischen fünf und zehn Prozent der Weltbevölkerung sind homosexuell. Nach aller wissenschaftlichen Erkenntnis ist Homosexualität ein angeborenes Persönlichkeitsmerkmal.“ (http://www.bpb.de/apuz/32820/homosexualitaet)
Nach einer genauen Ursache für Homosexualität wird weiter geforscht. Am 16. April 2014 wurde veröffentlicht:
„Nur noch wenige Wissenschaftler glauben, dass es eine ganz bestimmte Ursache für Homosexualität gibt. Während Daniel Hamer mit seiner vermeintlichen Entdeckung des „Schwulen-Gens“ ausschließlich auf die biologische Erklärungskraft setzte, sehen die Anhänger der Queer-Theorie das kulturelle und soziale Umfeld als alleinige Ursache. Indem sie zwischen biologischem (sex) und sozialem Geschlecht (gender) unterscheiden, lösen sie sich von der traditionellen Geschlechtereinteilung zwischen Mann und Frau. Gender – und damit die sexuelle Orientierung des Menschen – wird nach dieser Ansicht also getrennt vom biologischen Geschlecht betrachtet.
Die mehrheitliche Überzeugung ist jedoch, dass biologische, kulturelle und soziale Faktoren nicht getrennt voneinander zu betrachten sind. Welche Voraussetzungen es genau sind, die Menschen homosexuell werden lassen, weiß man bis heute nicht.“(http://www.planet-wissen.de/alltag_gesundheit/sexualitaet/homosexualitaet/theorien.jsp)
Minderheitenschutz und Antidiskriminierung
In der Antike wurde Homosexualität als normal gewertet. Im Mittelalter bezeichnete man als widernatürlich angesehene sexuelle Praktiken als Sodomie, was kirchlicherseits angeprangert und von weltlicher Gerichtsbarkeit verfolgt wurde. In Deutschland wurde mit dem Kaiserreich die Todesstrafe für homosexuelle Praktiken 1871 aufgehoben. Seit 1994 werden Homosexuelle in Deutschland nicht mehr strafrechtlich verfolgt. (vgl. http://www.spektrum.de/quiz/bis-wann-fuehrte-die-who-homosexualitaet-als-krankheit/780588 und http://de.wikipedia.org/wiki/§_175)
2006 trat das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) in Kraft. Ziel des Gesetzes ist die Verhinderung oder Beseitigung von Diskriminierung aus rassistischen Gründen oder wegen ethnischer Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität.
Eingetragene homosexuelle Lebenspartnerschaften sind in Deutschland seit 2001 möglich. 2013 wurde beschlossen, dass diese Lebensgemeinschaften der Ehe steuerlich gleichgestellt werden müssen. Seit den 1990er Jahren ist die Thematik Homosexualität verstärkt in den Medien präsent.
Lange Zeit war es normal, dass Sexualität ein Thema für den familiären Raum ist. Viele Eltern wünschen sich diesen Zustand zurück, denn der Sexualkundeunterricht ab dem Kindergarten entspricht oft nicht den elterlichen Erziehungsabsichten, schon gar nicht den christlichen. Verantwortungsbewusste, engagierte Eltern werden den Fragen ihrer Kinder offen gegenüberstehen und ihnen liebevoll aufklärend begegnen. Welche Herausforderungen sich dabei auftun können, lesen wir z. B. hier: „Seit einigen Jahren sehen sich Kindertagesstätten mit einem relativ neuen Familienphänomen konfrontiert: den Regenbogenfamilien. Der Begriff „Regenbogenfamilie“ bedeutet, dass in einer Familie mit Kind(ern) mindestens ein Elternteil lesbisch oder schwul ist und sich in irgendeiner Form der lesbisch-schwulen Community zugehörig fühlt. Ihr Symbol des Regenbogens steht mit seinen bunten Farben für die Vielfalt des Lebens.“ (http://www.kindergartenpaedagogik.de/1954.html)
2. Der christliche Umgang mit dem Thema Homosexualität
Wir haben die perfekte Überleitung gelesen: Das Symbol des Regenbogens. Den Regenbogen auf die Charakteristik „bunt“ zu beschränken, ist sehr schade. Was hat es mit dem Regenbogen auf sich? Wir lesen in 1. Mose 9,13 : „Meinen Bogen habe ich in die Wolken gesetzt; der soll das Zeichen sein des Bundes zwischen mir und der Erde.“ Hier kommt Gott ins Spiel und Er ist die richtige Adresse unserer Fragen zum Thema Homosexualität. Was veranlasst uns zu dieser Behauptung? Es ist das Wissen, dass Gott sich in der Bibel als Schöpfer der Menschen offenbart:
„Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau. Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch …“ 1. Mose 1,27.28.
Das war die Situation im Garten Eden: Sündlosigkeit und völlige Harmonie zwischen Mann und Frau. Wir haben in der Bibel keinen Anhalt dafür, dass es vor dem Sündenfall gleichgeschlechtliche Neigungen gab. Im Gegenteil, zwischen den Geschlechtern gab es eine klare Trennung, die sich auch unmittelbar nach dem Sündenfall in Gottes unterschiedlicher Reaktion auf die Sünde zeigte: für die Frau die Mühen der Schwangerschaft und Geburt und für den Mann die Mühen des Broterwerbs. 1. Mose 3,16.17.
„Und Adam erkannte seine Frau Eva, und sie ward schwanger …“ 1.. Mose 4,1 ist die biblische Formulierung für den Geschlechtsakt der Zeugung, den wir z.B. auch in 1. Mose 4,25 und 1. Samuel 1,19.20. finden.
Soweit die Ausgangslage. Doch wie könnte das Thema Homosexualität mit der Bibel in Verbindung gebracht werden?
2.1. Ein häufig gebrauchtes Argument
Im Alten Testament gewinnen wir tiefe Einblicke in die Lebenswelt Israels. Es sollte ein heiliges, abgesondertes Volk sein und doch lautet so oft Gottes Urteil:
„… tat, was dem Herrn missfiel“. In 1. Könige 14,22 wird uns Juda unter diesem Urteil vorgestellt und einer der Punkte, die Gott missfielen, unverblümt mit Namen genannt: Die Tempelhurer (Vers 24). „sie taten alle Gräuel der Heiden.“ (Vers 24)
Von Asa wird uns berichtet, dass er Gottes Wohlgefallen fand, denn er vertrieb die Tempelhurer aus dem Lande. 1. Könige 15,11.12. Sein Sohn Joschafat ging ebenfalls treu in den Wegen Gottes und jagte auch den letzten Tempelhurer davon. 1. Könige 22,43.47.
Doch Vorsicht, wenn wir diese Verse mit Sexualität in Verbindung bringen. Was früher oft so verstanden wurde, sieht man heute anders:
„Das hebräische Wort, das in der Lutherbibel wertend mit »Tempeldirne« oder »Tempelhurer« wiedergegeben wird, ist selber zunächst wertneutral und bedeutet einfach »Geweihte«. Als »Geweihte« wurden in Israel Männer und Frauen bezeichnet, die sich in besonderer Weise dem Dienst einer fremden Gottheit geweiht hatten; nach 5Mo 23,18 war dies in Israel verboten.“ (https://www.die-bibel.de/bibelwissen/lexikon/sachwort/anzeigen/details/tempeldirne-tempelhurer-2/ch/5f30a8dcad2a9bdd4bae97decd380f0c/)
Auch der prophetische Kontext, in dem Hurerei die Befleckung mit dem Heidentum bedeutet, spricht für die neuere Sichtweise. (vgl. Offenbarung 18)
2.2. Ein eindeutigeres Argument
„Du sollst nicht beim Manne liegen wie bei einer Frau, es ist ein Gräuel“ und „Wenn jemand bei einem Mann liegt wie bei einer Frau, so haben sie getan, was ein Gräuel ist, und sollen beide des Todes sterben. Blutschuld lastet auf ihnen.“ 3. Mose 18,22; 20,13
Ist hier wirklich von homosexuellen Praktiken die Rede? Das hebräische Verb „schakab“ bedeutet ähnlich viel wie unser deutsches Schlafen. Der Zusatz„wie bei einer Frau“ schließt jedoch auf die sexuelle Bedeutung. Das gleiche Wort findet sich bei der Geschichte von Lots Töchtern, die nach dieser Art des Schlafens schwanger waren – eindeutiger geht es nicht. (vgl. 1. Mose 19, 30-38
Sexuelle Praktiken zwischen Menschen gleichen Geschlechts sind Gott ein Gräuel, sagt die Bibel. Was genau dürfen wir uns unter dem mit Gräuel wiedergegebenen „to’ebah“ vorstellen? Es wird für alles verwendet, was das Volk Israel unrein, also unheilig machte: z.B. unreine Speisen 5. Mose 14,3 und Götzendienst 5. Mose 32,16 und eben auch Sexualpraktiken aus dem homosexuellen Bereich. (vgl. oben)
2.3. Sodom – ein Ort der Homosexualität?
Man muss sich schon einiges einfallen lassen, um diese Frage zu verneinen.
„Führe sie heraus zu uns, dass wir uns über sie hermachen“ 1. Mose 19,5 forderten die aufgebrachten Sodomiter, als Lot Fremde beherbergte, von Gott gesandte Engel. Theologen sind sich einig, dass es hierbei um sexuelle Handlungen gehen sollte. (z.B. Dr. Hermann Hartfeld) Die Vergewaltigung von Fremden war im Heidentum als Form der Demütigung verbreitet. Dass Lot seine Töchter den tobenden Männern zur Befriedigung ihrer sexuellen Lust anbot (Vers 8), darf uns jedoch nicht zu dem Schluss führen, dass die Vergewaltigung von Frauen weniger schlimm wäre. (vgl. 5. Mose 22,23-29
Wir wissen, dass Sodom vernichtet wurde, obwohl die Vergewaltigungsabsicht nicht ausgeführt werden konnte. Also alles nur ein Missverständnis? Gott schaute sich Sodom an und musste feststellen, „dass ihre Sünden sehr schwer sind“. 1. Mose 18,20 Es wird gern argumentiert, Sodoms Vernichtung habe nichts mit Homosexualität zu tun. Doch die Bibel lässt keinen Zweifel darüber, dass Sodom seiner Sünde wegen vernichtet wurde. Sollten wir wirklich vermuten, dass zuvor sexuell völlig unauffällige Männer plötzlich am Hause Lots Lust bekamen, mit anderen Männern sexuell zu verkehren?
Wie gehen wir mit der Aufzählung derer um, die aufgrund ihres Verhaltens nicht gerettet werden?:
„Oder wisst ihr nicht, dass die Ungerechten das Reich Gottes nicht ererben werden? Lasst euch nicht irreführen! Weder Unzüchtige noch Götzendiener, Ehebrecher, Lustknaben, Knabenschänder, Diebe, geizige, Trunkenbolde, Lästerer oder Räuber werden das Reich Gottes ererben.“ 1. Korinther 6,9.10.
Wird es vor Gott Bestand haben, wenn wir erklären: „Paiderastie (Verhältnis eines älteren Mannes zu einem Knaben) war bei den alten Griechen schon Mode.“?
2.4. Freundschaftliche und familiäre Liebe oder Homosexualität?
David und Jonathan werden in der Bibel als Freunde beschrieben. Wer nach Argumenten für homosexuelle Neigungen sucht, legt hier gern unter dem Mantel der Vermutung etwas hinein, wofür wir absolut keinen Beweis haben. 2. Samuel 1,26 beschreibt diese tiefe Freundschaft mit der Charakteristik „wundersamer als Frauenliebe“. Wer diese Formulierung nur im Blick auf Sexualität versteht, kann in Irrtum verfallen. Wer aber weiß, dass rein körperliche Sexualität ohne Liebe und die tiefe, seelisch gegründete Freundschaft ein Unterschied sind, der sieht hier keine homosexuelle Komponente. (vgl. 1. Samuel 18,1
Ähnlich verblüffend ist die Idee, Ruth und Naomi hätten eine lesbische Beziehung gehabt. Die Geschichte im Buch Ruth ist heute vielen nur durch die ergreifenden Verse 16 und 17 im ersten Kapitel bekannt:
„… Wo du hin gehst, da will ich auch hin gehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott. Wo du stirbst, da sterbe ich auch, da will ich auch begraben werden. Der HERR tue mir dies und das, der Tod muss mich und dich scheiden.“
Sicher hing Ruth mit herzlicher Liebe an ihrer Schwiegermutter und hatte sich auch für den Glauben an den Gott Israels geöffnet. Doch können wir hier wirklich ein Argument für Gottes Wohlwollen an Homosexualität sehen?
Auch im Neuen Testament finden wir eine klare Aussage über das Ausleben homosexueller Neigungen:
„Da sie sich für weise hielten, sind sie zu Narren geworden … Darum hat sie Gott dahingegeben in schändliche Leidenschaften; denn ihre Frauen haben den natürlichen Verkehr vertauscht mit dem widernatürlichen; desgleichen haben auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau verlassen und sind in Begierde zueinander entbrannt und haben Mann mit Mann Schande getrieben und den Lohn ihrer Verwirrung, wie es ja sein musste, an sich selbst empfangen.“ Römer 1,22-27
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3. Die Absicht des Schöpfers und die heutige Realität
Als Gott seine Schöpfung, einschließlich der des Mannes und der Frau beendet hatte, prüfte Er sein Werk und urteilte: „… es war alles sehr gut.“ 1. Mose 1,31 Was genau sollte Gott an „sehr gut“ später noch besser machen wollen, um z.B. die sexuelle Orientierung zu verändern? So, wie die ersten Menschen aus Gottes Hand hervorgingen, war es der Plan Gottes. Zugegebenermaßen entspricht niemand von uns heutigen Menschen diesem Bild der ursprünglichen physischen und psychischen Vollkommenheit. Mit dem Sündenfall entfernte sich der Mensch von Gottes Plan und alle Lebensbereiche wurden von der Sünde durchdrungen. Alles, was Adam und Eva aus dem Garten Eden mitnahmen, wurde zu einem besonderen Angriffsziel Satans. Wie sehr der Bereich der Sexualität davon betroffen ist, mögen die Begriffe Vergewaltigung, sexueller Missbrauch, Abtreibung, Geschlechtskrankheiten, Prostitution, Pädophilie und ähnliches unterstreichen.
Das Hohelied der Liebe ist vermutlich eines der am wenigsten zitierten biblischen Bücher. Liebeslieder in der Bibel erscheinen vielen als merkwürdig, vielleicht sogar als unangebracht. Andere versuchen, die Verse ausschließlich in geistlicher Symbolik zu verstehen. Doch wir dürfen wissen, in der Bibel lesen und erfahren, dass Sexualität eine Gabe Gottes ist. Recht verstanden und im Schutzraum einer liebevollen Ehe ausgelebt, wird diese Form der Zweisamkeit den Menschen zum Segen sein. Wie Satan die Gaben Gottes missdeutet, verdreht und zu verderben sucht, ist erschreckend. Beispiele: Der sexuelle Missbrauch an Kindern nimmt zu – 2013 in Deutschland 40 Kinder pro Tag! (http://www.tagesschau.de/inland/kriminalstatistik-kinder-100.html) Sexualität ist das Thema im Internet, das wenigste davon sind seriöse, informative Seiten.
„Von fast 1000 von der Hochschule Merseburg befragten Jugendlichen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen berichteten 45 Prozent der Mädchen und 14 Prozent der Jungen, sie seien im Internet sexuell belästigt worden. Insgesamt erlebten 59 Prozent der Mädchen und 23 Prozent der Jungen sexuelle Gewalt in irgendeiner Form.“ (http://www.dnn-online.de/web/dnn/nachrichten/detail/-/specific/Mehr-Jugendliche-sexuell-belaestigt-Tatort-ist-oft-das-Internet-1858546957)
„Laut UNICEF sind weltweit mehr als zwei Millionen Kinder unter 18 Jahren in der Prostitution tätig, wegen der großen Dunkelziffer hält selbst UNICEF diese Zahl für viel zu niedrig.“ (http://www.gesundes-reisen.eu/print_artikel_details.php?contentType=3&themaID=182)
12,5 Prozent aller Webseitenaufrufe in Deutschland gelten pornografischen Seiten. Weltweit führt Deutschland damit die Statistik an. (vgl. http://www.welt.de/debatte/kommentare/article123172800/Warum-wir-Weltmeister-im-Porno-Gucken-sind.html)
Gott gab dem Menschen seine Gebote als Rezept für eine glückliche Beziehung zu Ihm und der Menschen untereinander. (vgl. 2. Mose 20, 1-17 Hier drängt sich die Frage auf: Sind sexuelle Handlungen zwischen gleichgeschlechtlichen Personen Ehebruch? Wenn diese Personen nicht verheiratet sind, fällt die Antwort nach biblischem Verständnis recht eindeutig aus, denn es fiele schon vom Status her in den Bereich des vor- und außerehelichen Sexes. Doch was ist mit den sogenannten „eingetragenen Lebenspartnerschaften“? Entsprechen diese wirklich dem Bild Gottes von einer Ehe? „Die Ehe soll in Ehren gehalten werden bei allen und das Ehebett unbefleckt; denn die Unzüchtigen und die Ehebrecher wird Gott richten.“ (Hebräer 13,4 ) Welche Art von Ehe zeigt uns die Bibel? „Ein Bischof aber soll untadelig sein, Mann einer einzigen Frau … Desgleichen sollen die Diakone ehrbar sein. … Desgleichen sollen ihre Frauen ehrbar sein …“ 1. Timotheus 3,2.8.11.
„Erlaubt ist, was gefällt.“ – Dieser Spruch ist nicht ursprünglich von Goethe, wie er zitiert wird, denn er findet sich sinngemäß schon in zwei Bibelversen:
„So freue dich, Jüngling, in deiner Jugend und lass dein Herz guter Dinge sein in deinen jungen Tagen. Tu, was dein Herz gelüstet und deinen Augen gefällt; aber wisse, dass dich Gott um das alles vor Gericht ziehen wird.“ (Prediger 11,9) „Alles ist erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist erlaubt, aber nicht alles baut auf. (1. Korinther 10.23)
Wo wollen wir es wagen, die Homosexualität einzuordnen? Dürfen wir offen sagen: „In Gottes Plan war das nicht.“?
Ich möchte folgendes zu bedenken geben: Die Bibel kennt den Zustand, dass in uns Neigungen sein können, die Gott nicht gefallen. Paulus schreibt: „Denn ich weiß, dass in mir, das ist in meinem Fleische, wohnt nichts Gutes. Wollen habe ich wohl, aber vollbringen das Gute finde ich nicht.…“ Römer 7,18 . Bitte nicht den Schluss ziehen, Paulus sei homosexuell gewesen! Es soll lediglich gezeigt werden, dass eine gleichgeschlechtliche Neigung etwas sein kann, was der Mensch sich nicht bewusst ausgesucht hat. Es gibt beides: die Neigung und die bewusste Entscheidung zu homosexuellen Praktiken ohne die eigentliche Veranlagung. So ist zu erleben, dass in Schulklassen, in denen zunächst nur ein homosexueller Schüler ist, im Laufe der Zeit auch andere zu Nachahmern werden können. Offenbar spielt die Entscheidung, der Massendruck, Neugier und Mode hier eine große Rolle.
Mediziner und Psychologen, die versuchen, die unter ihrer Neigung leidenden Homosexuellen therapeutisch zu helfen, sind in die Kritik geraten. So kam der Verein Leo wegen Therapieangeboten für Homosexuelle in die Schlagzeilen. Später äußerte sich der Vereinschef wie folgt:
„Die Behauptung, unser Verein wolle Schwule heilen, ist falsch. … Unsere Mitglieder sind verpflichtet, sich an unsere humanistischen und demokratischen Grundsätze zu halten. Dazu gehört auch die gleichwertige Anerkennung verschiedener sexueller Orientierungen und Lebensstile“ (http://www.mdr.de/sachsen-anhalt/leo-geht-in-die-offensive100.html)
Diese Erklärung konnte nicht mehr verhindern, dass der Verein aus dem Paritätischen Wohlfahrtsverband ausgeschlossen wurde. (http://www.mz-web.de/sangerhausen/debatte-um-homosexuellen-heilung-verein-leo-e-v–fliegt-aus-dem-paritaetischen,20641084,26677634.html)
Die Bibel lädt dennoch ein, in allen Dingen nach dem Willen Gottes zu fragen. Buße und Umkehr als zutiefst biblische Konzepte schließen diese Frage ein: Buße – wovon? Umkehr – wovon und wohin? Das Angebot Gottes lautet: „Wendet euch zu mir …!“ Jesaja 45,22 und möchte allen Menschen zeigen, wie wunderbar Seine Absicht bei der Schöpfung war und wozu er jeden persönlich in seinem Leben beruft. Wir dürfen beten: „Lehre mich tun nach deinem Wohlgefallen, denn du bist mein Gott; dein guter Geist führe mich auf ebener Bahn.“ Psalm 143,10
In Anlehnung an Psalm 133,1 möchte ich die Apokryphen zitieren:
„Drei schöne Dinge sind, die Gott und den Menschen wohl gefallen; wenn Brüder eins sind, und die Nachbarn sich liebhaben, und Mann und Weib miteinander wohl umgehen.“ (Sirach 25,1)
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3. Schlussfolgerung
Gott liebt alle Menschen und wünscht sich, dass jeder gerettet werden möchte Johannes 3,16 . Unser Grundsatz sollte lauten:
„Wir sollten die Sünde hassen, aber den Sünder bemitleiden und lieben. In unserer Umgebung gehen Menschen ebenso schrecklich und hoffnungslos zugrunde wie einst in Sodom. Täglich geht die Gnadenzeit für viele zu Ende, und stündlich verlassen einzelne den Bereich der Gnade Gottes.“ (E.G. White, Patriarchen und Propheten, S. 118)
Es geht nicht darum, die Homosexuellen zu verdammen, sondern die Möglichkeit zu bieten, sich bewusst mit diesem Thema auseinanderzusetzen und für sich selbst Gottes Antwort auf die Frage zu finden: Kann ich mit meinem aktuellen Verhalten gerettet werden?
Auch bei der großen Akzeptanz der ausgelebten Homosexualität, die nicht nur geschützt, sondern auch gefördert wird und auch wenn kritische Stimmen bereits bestraft werden, sollten wir dennoch zuerst nach Gottes Willen fragen. Jeder darf sich ganz persönlich angesprochen fühlen: „Prüft, was dem Herrn wohlgefällig ist.“ Epheser 5,10 „…und wer verständig ist, der lasse sich raten.“ Sprüche 1,5
Offene Gespräche, sachkundige Beratung und seelsorgerliche Begleitung sollten von den Betroffenen und besorgten Angehörigen gesucht werden.
Es ist die Aufgabe der Christen, zu erfahren und zu vermitteln, dass Gott im Garten Eden alles richtig gemacht hat. Frau und ganz Mann zu sein, Sexualität als ein wunderbares Geschenk aus der Hand des Schöpfers samt der „Gebrauchsanleitung“ zu empfangen, unsere Kinder und Jugendlichen verantwortlich und frei von falscher Prüderie zu begleiten und vor Gefahren zu bewahren – das sind die Herausforderungen unserer Zeit.