
Die Überzeugung der Glaubenszeugen
1. März 2021
1700 Jahre Sonntagsgesetz
16. November 2021Wie geht es Dir heute? Ich hoffe, gut.
„Sorgen und Ängste aber auch gefühlte und reale Bedrohungen stellen in Corona-Zeiten sowohl für Menschen mit als auch ohne psychische Erkrankungen eine große Herausforderung dar.“[1]
So fasst Prof. Katarina Stengler, Chefärztin der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie | Helios Park-Klinikum Leipzig die Situation zusammen.
Das ist ja auch kein Wunder, oder? Denn …
die Geschäfte sind während des Lockdowns in der Corona-Pandemie größtenteils dicht.
Vor den Supermärkten warten vermummte Menschen in 1,50 m Abstand auf einen Einkaufswagen.
Einfach mal gemütlich in einem Restaurant essen? Geht nicht.
Den 80. Geburtstag groß mit allen Verwandten feiern? Verboten.
In den warmen Süden fliegen? Aussichtslos.
Einfach mal ein Familienausflug unternehmen, z.B. an einen See oder in den Zoo? Fehlanzeige.[2]
Die Liste dessen, was wir während des Lockdowns nicht dürfen, ist lang.
Was ist mit dem Gemeindeleben, den Gottesdiensten, den Bibelkreisen oder den Jugendtreffen?
Wer kann, nimmt immerhin an den Online-Angeboten teil. Wir sind sehr dankbar für diese Möglichkeit.[3]
Die Umarmung am Sabbatmorgen ersetzen kann das Internet nicht.
Das fröhliche: „Schön, dass du heute kommen konntest!“, der warme Händedruck, das Schulterklopfen, das Singen und gemeinsame Knien zum Gebet fehlen uns.
Wir wissen, was jetzt nicht geht. Ob wir uns einsichtig geben, verstehen, warum das jetzt alles so ist, oder ob wir schimpfen und toben, die Realität heißt heute: Lockdown.
Wir sind schon darin geübt, dass das Ende dieser Beschränkungen immer wieder verschoben wird. Aktuell wird der Lockdown bis Ostern erwogen.[4] Weißt Du schon, wann das ist? Anfang April!
Von einer gewissen Normalität im Sommer sprechen Ärzte als Silberstreif am Horizont. Wie der darauffolgende Winter sich gestaltet, bliebe abzuwarten.[5]
Haben wir allen Grund zum Verzweifeln?
Ich denke, nein. Alles, was lebenswichtig ist, haben wir.
In der menschlichen Natur liegt es, auf das Fehlende zu schauen, statt auf all die Segnungen, derer wir uns erfreuen sollten.
Wer von Euch hungert oder friert?
Wer findet nichts mehr in seinem Kleiderschrank?
Wer weiß nicht, wo er morgen schlafen kann?
Das heutige Leben erinnert manche an die Zeiten während der Kriege oder unter politischen Einschränkungen. Ich höre noch die Geschichten meiner Oma, wenn sie von Not und Angst sprach. Doch wer muss sich heute hier in unserem Land verstecken vor feindlichen Angriffen in einem Krieg?
Ich kann mir gerade in meinem Lieblingsladen keinen neuen Pullover kaufen.
Ist das schlimm?
Ich bin so dankbar, dass ich nicht irgendwo herumkriechen muss, um etwas Essbares zu finden.
Mein Vater stahl als Kind vom Misthaufen der Bauern die Kartoffelschalen, damit seine Mutter diese als Mahlzeit kochen konnte.
Dieses Bild ist mir stets vor Augen, wenn ich die heutigen Klagen höre.
Ich habe den Krieg und die Nachkriegszeit nicht erlebt. Aber ich bin aus den Erzählungen meiner Familie und weil ich mich davon noch heute berühren lasse, zufriedener geworden, dankbarer und glücklicher.
Niemals hätte ich mir vorstellen können, dass ich einmal frei über meinen Glauben sprechen kann, dass dies aufgenommen wird und veröffentlicht, so dass jeder, der möchte, es hören darf.
Mein Glaubensleben begann zu DDR-Zeiten. Spott und Einschränkungen als Kind und junge Erwachsene gehörten dazu. Vielleicht erinnert sich mancher nicht gerne daran zurück. Aber ich möchte das nicht vergessen. Nur so weiß ich das Heute zu schätzen.
Damals hatte sich der Glaube zu bewähren. Wer aus war auf Privilegien, Anerkennung und ein gesichertes Auskommen, der war gut beraten, sich staatstreu zu zeigen. Wir wissen aus der Geschichte, dass der Glaube an unseren ewigen Schöpfergott bis heute aktuell ist und auch immer sein wird. Was aus dem Staat meiner Kindheit wurde, ist bekannt.
Über Gott lesen wir in Psalm 45,7: „Gott, dein Thron bleibt immer und ewig;“.
Heute sucht eine Schlagzeile im Naumburger Tageblatt meine Aufmerksamkeit:
„Goldene Zwanziger in Sicht?“[6]
Was zeichnete diese Zeitspanne aus?
„Damals blühten Wirtschaft, Gastronomie, Mode, Theater, Filmindustrie, Nachtleben. Die deutsche Hauptstadt – verklärt als ,Babylon Berlinʻ – schien der Mittelpunkt der Welt zu sein. … Bis zum ,Tanz auf dem Vulkanʻ in den Jahren 1924-1929 dauerte es.“[7]
Psychologen, Soziologen, Politiker und Wirtschaftsexperten mutmaßen, dass die Menschen nach der Pandemie ähnlich wie in den 20er Jahren leben werden.
Wie ein lange zurückgehaltener Drang werden die Menschen endlich alles nachholen, was ihnen versagt war.
Viel mehr als vor der Pandemie rechnen die Wissenschaftler mit einem exzessiven Lebensstil.
„Schulden, Drogen, wilde Partys“ so lautet die Bildunterschrift zum erwähnten Beitrag.
Wir lesen vom Psychologen Simon Hahnzog:
„Der Drang des Menschen nach lebendigem Leben und nicht nur absichernder Existenz ist ein starker Veränderer. Je länger die Phase der Verbote dauere, desto stärker sei davon auszugehen, dass sich Kunst und Kultur auch im Untergrund zurückmelden.“[8]
Der Soziologe Christakis vermutet ähnliches. Nach der Pandemie werde ein Aufschwung erwartet. Die Menschen würden ihr Geld ausgeben und vieles nachholen. Er schreibt:
„Viele werden in der Not religiöser. Nach der Pandemie wird sich all das umkehren. Kneipen, Nachtclubs, Erotik, Sexualität, all das wird sehr wichtig werden.“[9]
Bis Anfang 2024 werden sie Menschen wohl noch die Durststrecke aushalten müssen. – Soweit die Zukunftserwartung der Forscher.[10]
Was planst Du für die Zeit nach der Pandemie?
Was möchtest Du dann endlich wieder unternehmen?
Welche Verbote belasten Dich heute besonders?
Wonach drängt es Dich also, es endlich wieder zu dürfen?
Vielleicht möchtest Du endlich mit Deinen Kindern oder Enkeln in den Zoo. Der Urlaub an der Ostsee, die Fahrt zum großen Familientreffen oder das Stöbern im Buchladen um die Ecke – das sind alles gute Pläne. Ich freue mich selbst darauf.
Vermisst Du das Gemeindeleben vor Ort?
Dann freue Dich schon jetzt, wenn endlich wieder Gottesdienst ist!
Eine große Konferenz mit allen Geschwistern? Plane, dabei zu sein!
Besuche bei den Geschwistern? Wer würde sich freuen, wenn Du ihn besuchst?
Wen könntest Du einladen?
Wo könntest Du Flyer, die Missionsschrift Leuchtfeuer oder andere Literatur verteilen?
Mache schon Pläne und bete darum, dass Gott uns diese Freuden wieder schenken möge!
Für das Jahr 2021 haben sich die Abteilungen der Deutschen Union viel vorgenommen. Wir vertrauen Gott, dass er uns die Möglichkeiten schenkt und zeigt, was wir wie umsetzen dürfen.
Jugendsabbate und Jugendfreizeiten!
Kinder- und Familientreffen!
Chortreffen!
Missionsaktivitäten!
Und vieles mehr!
Lasst uns schon dafür beten, wirken und uns darauf freuen!
Heute dürfen wir in Gottes Hand sein. Auch morgen und an jedem Tag ist Gott da.
„Der HERR ist nahe allen, die ihn anrufen, allen, die ihn mit Ernst anrufen.“ Psalm 145,18.
Jesus Christus versicherte uns:
„ … ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“Matthäus 28,20
Wir wollen Gott nicht vergessen, weder jetzt in schwierigen Zeiten, noch später, wenn es ein Danach geben wird. Wir wollen Gott vertrauen und ihm danken, dass er uns hindurchträgt durch die Beschwernisse dieses Lebens.
„Lobe den Herrn, meine Seele, und was in mir ist, seinen heiligen Namen!
Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat:
der dir alle deine Sünde vergibt und heilet alle deine Gebrechen,
der dein Leben vom Verderben erlöst, der dich krönet mit Gnade und Barmherzigkeit,
der deinen Mund fröhlich macht und du wieder jung wirst wie ein Adler.“
Psalm 103, 1-5.
Ines Müller
[1] https://www.helios-gesundheit.de/magazin/corona/news/corona-depression/ Aufruf: 14.1.21
[2] Vgl. https://www.focus.de/finanzen/recht/grosser-ueberblick-kontakte-radius-kinder-an-diese-corona-regeln-sollen-sie-sich-ab-heute-halten_id_12601147.html Aufruf: 14.1.21
[3] Vgl. https://www.youtube.com/c/ReformAdventisten/videos Vgl. https://www.youtube.com/channel/UCR8yvLcRs_dluK8pRpRi3MQ/videos
[4] Vgl. https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/id_89264388/corona-news-virologe-streeck-inzidenz-werte-vermitteln-falsches-bild.html Aufruf: 14.1.21
[5] Vgl. https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/119222/Expertin-erwartet-trotz-Impfungen-keine-rasche-Rueckkehr-zur-Normalitaet Aufruf: 14.1.21
Vgl. https://www.rnd.de/gesundheit/zweites-corona-jahr-womit-deutschland-2021-rechnen-sollte-7TOXDK2GH5AUBBTGZXRJVYIKCU.html Aufruf: 14.1.21
[6] Naumburger Tageblatt vom 14. Januar 2021, Seite 24.
[7] Ebd.
[8] Ebd.
[9] Ebd.
[10] Naumburger Tageblatt vom 14. Januar 2021, Seite 24.