Verwirf mich nicht in meinem Alter
20. Februar 2020Loslassen und Festhalten
20. Februar 2020Auch wenn ich nicht mehr leben werde, diese Worte, die mir der Herr kundgetan hat, werden weiterleben und zu unserem Volk sprechen. Aber noch ist mir meine Kraft erhalten geblieben, und so hoffe ich, noch weiterarbeiten und manchen segensreichen Dienst tun zu können. Vielleicht lebe ich, bis der Herr wiederkommt; falls es nicht so ist, hoffe ich, dass von mir gesagt werden kann, „Selig sind die Toten, die in dem Herrn sterben von nun an. Ja, der Geist spricht, dass sie ruhen von ihrer Arbeit; denn ihre Werke folgen ihnen nach.“ Offenbarung 14,13. ..31
Trotz der überhandnehmenden Gottlosigkeit gab es eine Reihe frommer, edler Männer, die durch die Gemeinschaft mit Gott geadelt wurden und wie in himmlischer Vertrautheit lebten. Bei allem gediegenen Verstand und bei allen wunderbaren Kenntnissen empfanden sie es als heiligen Auftrag, durch rechtschaffene Gesinnung und gläubiges Verhalten beispielgebend zu sein – und das nicht nur für ihre Zeitgenossen, sondern auch für künftige Generationen. Die Heilige Schrift nennt nur einige der hervorragendsten Männer. Aber Gott hatte zu allen Zeiten treue Zeugen und aufrichtige Anbeter.32
Wenn wir von Luther, Knox und anderen bekannten Reformatoren lesen, bewundern wir die Kraft, Seelenstärke und Tapferkeit, die diese treuen Diener Gottes besaßen, und wir würden diesen Geist, der sie beseelte, auch gern haben. Wir möchten gerne wissen, was sie so stark gemacht hat, dass sie ohne Schwachheit waren. Obwohl diese großen Männer als Werkzeuge Gottes gebraucht wurden, waren sie nicht fehlerfrei. Auch sie waren irrende Menschen und machten große Fehler. Ihren starken Seiten sollten wir nacheifern. Keinesfalls sollten wir sie aber zu unseren Vorbildern machen. Diese Männer besaßen nur geringe Fähigkeiten für das Werk der Reformation. Sie wurden von einer anderen Kraft getrieben. Nicht diese Männer, die Gott als Werkzeuge benutzte, sollten verehrt und geachtet werden, sondern der Herr Jesus, der ihnen sein Licht und seine Kraft verliehen hat. Wer die Wahrheit und Gerechtigkeit liebt, sollte nicht auf die alten Bannerträger schauen und sie verehren, sondern Gott preisen, der die Quelle alles Lichtes ist.33
Jesus ist das vollkommene Vorbild und wir müssen seinem Beispiel nacheifern. Ein Christ ist das höchste Ideal des Menschen, ein Stellvertreter Christi.34
Ich schreibe euch diese Dinge, weil ich euch gerne gerettet sehen möchte. Entmutigen will ich euch nicht, sondern ich möchte euch nur drängen, ernstere und größere Anstrengungen zu machen. Die Eigenliebe wird euch veranlassen, eure Selbstprüfung oberflächlich durchzuführen. Lasst nicht zu, dass eitles Vertrauen euch des ewigen Lebens beraubt. Erbaut euch nicht auf den Fehlern und Irrtümern anderer, sondern löst zwischen Gott und eurer eigenen Seele die wichtige Frage, wovon euer ewiges Schicksal abhängt. …
O mein Bruder, meine Schwester, lernt in der Schule Christi! Gebt den Kampfgeist auf, den ihr daheim und in der Gemeinde offen-bart. Entwickelt in euren Herzen Liebe zum Volke Gottes. Herzen, die von der Liebe Christi erfüllt sind, können sich nie zu weit voneinander entfernen. Religion ist Liebe. In einem christlichen Heim herrscht Liebe und findet in Worten und Taten rücksichtsvoller Freundlichkeit und zuvorkommender Höflichkeit Ausdruck. Sprecht keine harten Worte. Macht die Familienandacht gefällig und interessant. Sei ein christlicher Ehrenmann, mein Bruder; denn die gleichen Prinzipien, die das häusliche Leben kennzeichnen, werden mit in die Gemeinde gebracht. Ein Mangel an Höflichkeit, ein Augenblick der Verdrießlichkeit, ein einziges hitziges, gedankenloses Wort kann deinen Ruf zerstören und dir Herzen verschließen, so dass du sie nie wieder erreichen kannst.
Ich habe dir jetzt deine Gefahren vor Augen geführt. Du kannst köstliche Siege erringen. Wir können niemals ins Himmelreich kommen, wenn wir nicht Christi Sinn und Geist besitzen. Deshalb folge dem Vorbild zu Hause, bei deiner Arbeit und in der Gemeinde. Versuche nicht, andere zu belehren, noch trachte danach, dich so weit wie möglich von ihnen zu unterscheiden. Versuche vielmehr, ihnen so nahe wie möglich zu kommen und in Harmonie mit ihnen zu sein. Tue alles, was in deiner Macht steht, den christlichen Charakter zu vervollkommnen, und dann überlass dein Herz dem Herrn, dass er es nach seinem Wohlgefallen umgestalte. Er wird dir helfen, dessen bin ich gewiss. Gott segne dich und deine lieben Kinder. Dass ich euch allen am erhabenen weißen Thron begegnen möchte, ist mein Wunsch und Gebet.35