Reformation heute – überbewertet, überholt, überflüssig?
20. Februar 2020Gesetz und Gerechtigkeit bei Matthäus
20. Februar 2020Um den richtigen Blick für die Notwendigkeit der Reformation zu bekommen, ist es sinnvoll, sich mit der Zeit vor Luther zu befassen. Die Frage nach dem Weg zur Seligkeit beschäftigt die christlichen Theologen schon immer. Für mich war es interessant, mich einem Gläubigen aus der Zeit vor der Reformation zu nähern: dem Franziskaner-Mönch Bonaventura.
Wer war Bonaventura?
Mit bürgerlichem Namen hieß Bonaventura Giovanni di Fidanza und erblickte als Sohn eines Arztes im Jahre 1221 in Bagnoreigio das Licht der Welt. Die Überlieferung erzählt, dass das schwer erkrankte Kind geheilt wurde, nachdem seine Mutter ihn zu Franziskus von Assisi gebracht hatte und dieser ihn segnete. Als Franziskus 1226 im Sterben lag, besuchte ihn die Mutter mit dem genesenden Kind abermals. Franziskus rief nun über dem Kind aus: „‚Oh buona ventura“‚, „‚Oh gute Fügung“‚, was später zum Ordensnamen von Giovanni wurde.
1236 ging Giovanni an die Universität zu Paris, wo er bis 1242 zuerst die allgemeinen Wissenschaften studierte. 1243 ‒ nach anderen Quellen schon vor Beginn seines Studiums ‒ trat er unter dem Namen Bonaventura dem Franziskaner-Minoritenorden bei und setzte seine Studien nun im Bereich der Theologie bis zum Jahr 1254 fort. 1256 promovierte Bonaventura in Philosophie und Theologie. 1257 wurde er zusammen mit Thomas von Aquin Professor der Theologie am Pariser Institut für arme Theologiestudenten, aus welcher sich später die berühmte Universität „‚Sorbonne“‚ entwickeln sollte.
Aufgrund seiner reichhaltigen Gelehrsamkeit wurde Bonaventura 1257 zum Ordensgeneral der Franziskaner gewählt. Bonaventura starb im Juli 1274, wurde 1482 heiliggesprochen und 1588 zum Kirchenlehrer erhoben.
Bonaventura wird zu den Kirchenvätern gezählt und bezeichnet somit einen Theologen, der entscheidend zur Lehre und zum Selbstverständnis des Christentums beigetragen hat. Ob auch mein heutiger Glaube Bezüge zu Bonaventura hat, möchte ich ebenso herausfinden wie der Frage nachgehen, ob und was ich von Bonaventura lernen könnte.
Bonaventuras Weg zur Weisheit
Mit Bonaventuras Werk „‚De triplici Via“‚ habe ich mich etwas genauer beschäftigt und dabei hauptsächlich das 3. Kapitel „Über die Beschauung, durch die man zur wahren Weisheit gelangt“ betrachtet.
Bonaventura schreibt an seine Brüder des Franziskanerordens. Auffällig und für mich ungewöhnlich ist die Tatsache, dass Bonaventura in seiner Schrift nicht einen einzigen Bibelvers direkt zitiert. Allerdings könnte man hinter den meisten Aussagen durchaus Bibelverse anfügen. Ich muss aber feststellen, dass dem nicht bei allen Aussagen Bonaventuras so ist; z. B. die Möglichkeit oder gar Notwendigkeit Hilfe bei Heiligen zu suchen. Hier besteht eine Gefahr, allen Feststellungen Bonaventuras vorbehaltlos zu folgen und sich einfach darauf zu verlassen, dass ein Kirchenvater schon wisse, was richtig sei.
Wie stellt sich Bonaventura, als Kind seiner Zeit und fest eingebunden in das System des Katholizismus, den Weg zur Seligkeit und Heiligkeit vor?
„‚Viele sind wissend, aber nur wenige sind weise.“‚ Bonaventura zufolge gibt es keinen feststehenden Weg vom Wissen zur Weisheit. Es sei eine Übung, mit der man vom Streben nach Wissen zum Streben nach Heiligkeit und schließlich zum Streben nach Weisheit gelangt. Dies sei ein längerer Prozess und führt nach Bonaventura über einen „dreifachen Weg“.
Für mich war es eine spannende Entdeckungsreise, Bonaventuras Stufen und Etappen zur Seligkeit zu untersuchen und dabei festzustellen, dass er diese erstaunliche Fülle des Christenlebens nach seinem Erkenntnisstand wie ein begnadeter Architekt entworfen hat.
Bonaventura arbeitet mit Begriffen, die auch heute bekannt und wichtig sind: Frieden, Wahrheit und Liebe. Dabei beschreibt er den Lebensweg eines Christen als ein Stufenmodell, das immer höher hinaufführt, immer ähnlicher der Vollkommenheit. Jede Stufe wird weiter unterteilt, was beim flüchtigen Lesen verwirrend erscheint.
Ich habe den Inhalt des kompletten 3. Kapitels als Übersicht grafisch aufgearbeitet und neben der sensationellen Zahlenstruktur auch ein geniales Geflecht der theologischen Aussagen gefunden.
Fast ausnahmslos stellt die Aufbereitung des Inhalts ein mathematisches Konstrukt dar, das durch seine Klarheit und Symbolik besticht. Die Zahlen 3 und 7 sind allgegenwärtig. Bonaventura war zweifelsohne ein Logiker.
Bonaventura lässt uns wissen, dass die Stufen zum Himmel nur der Reihe nach von unten nach oben gegangen werden könnten, wobei keine Stufe ausgelassen werden dürfe.
Bonaventuras Stufenleiter hat kein Geländer!
Bonaventura beschreibt den Weg zur Seligkeit, so wie er ihn erkannt hat, basierend auf den Lehren seiner Zeit und seines Studiums.
Wenn man, wie es Bonaventura zeigt, den Lebens- und Glaubensweg als eine gradlinige Stufenleiter beschreibt, mag das als Richtungsgeber stimmen. Wenn ich als Christ so einen Stufenplan in die Hand bekomme, muss ich mich fragen: Auf welcher Stufe stehe ich? Bin ich noch ganz „unten“ – und damit Gott so fern? Bin ich schon „oben“, habe Gott zum Greifen nah – und kann auf meine Mitmenschen da „unten“ herabblicken? Ist es wirklich immer zutreffend, dass nach der Abarbeitung einer Stufe diese nie mehr wichtig wird? Wie alltagstauglich ist so ein Stufenmodell in der Seelsorge? Was mache ich mit Christen, die auf irgendeiner Lebensstufe gescheitert sind, die wieder zurückfallen? Ist das überhaupt möglich? Was ist mit meinen Glaubenskrisen? Der Druck, immer aufwärts zu müssen, einen steilen Berg zu erklimmen, kann einem den Atem rauben. Steht Gott wirklich auf der obersten Stufe, um mich endlich zu empfangen, nachdem ich meinen Teil geleistet habe?
Ich sehe vieles an Bonaventuras Aussagen als wichtig an, doch seine Stufen haben kein Geländer! Der Halt auf jeder Stufe ist Christus selbst. In ihm kommt Gott mir entgegen. So bin ich auf jeder Stufe bereits in Gottes Hand geborgen und wenn ich eine Stufe hinunterfalle, so hilft er mir wieder auf. Wenn dem nicht so wäre, wäre mein Glaubensleben ein zum Scheitern verurteiltes Bemühen. Obwohl letztlich auch Bonaventura von den Verdiensten Jesu spricht, so liegt doch ein großer Schwerpunkt auf den eigenen Werken als Erlösungsbedingung.
Bonaventura meint, sich nach Leiden sehnen zu müssen, da das Martyrium der Weg zur Seligkeit sei, und ruft praktisch dazu auf, Leiden zu suchen. Ich denke, dass dieser Aspekt im kleinen menschlichen Miteinander in Familien und Gemeinden ebenso missbraucht werden kann wie im größeren politischen Rahmen. Dann wäre ein Leidender gegenüber seinem Peiniger geradezu zu Dank verpflichtet und herrschsüchtigen Personen wäre mit kirchlichem Segen freie Hand gegeben, den Begriff Nächstenliebe ganz neu zu definieren.
Gelehrt – geachtet ‒ heiliggesprochen – Wie sehe ich so einen Menschen?
Ich stelle mir jene von Bonaventuras Lehren, die ich als biblisch anerkenne, wie eine Schiene eines Gleises vor. Damit der Zug fahren kann, müssen aber zwei Schienen ein Gleis bilden. Die bei Bonaventura fehlende Schiene ist Jesus. IHN hat der von Papst Benedikt XVI. so hoch gepriesene Kirchenvater als Reisebegleiter weitgehend vergessen. Zwar spricht auch Bonaventura viel von Christus und dem Kreuz, allerdings in einer Form, als müssten wir selbst all das zu unserer Erlösung noch einmal leisten, was Jesus längst schon tat. Jesus ist nach der Lehre Bonaventuras der in der Vergangenheit Gekreuzigte und in der Zukunft auf der obersten Stufe der Leiter auf uns Wartende – aber eben nicht unser täglicher Begleiter.
Vielfach wird es heute so gesehen, dass die Kirchenväter wie Bonaventura das Basismaterial für das Studium der Wurzeln des eigenen Glaubens darstellen. Stimmt das wirklich so? Ist die katholische Lehre eine Basis, aus der dann der Protestantismus erwuchs? Oder ist es nicht vielmehr so, dass der Katholizismus, also auch Bonaventuras Schriften, eine durch die Reformation zu korrigierende Abweichung des eigentlichen biblischen Weges, also der Glaubensbasis bedeuteten?!
Hätte Bonaventura die Grundsätze der Reformation schon vor Wiclif (1330-1384) finden können?
Bonaventura war zweifelsohne ein sehr guter Bibelkenner und darüber hinaus in den Lehren anderer Theologen und Philosophen zu Hause. Er hat wunderbare Erkenntnisse aus der Heiligen Schrift entnommen, die mich sehr angesprochen haben. Dann aber vermischt Bonaventura Bibel und Tradition, wenn er beschreibt, bei wem wir um Hilfe aus der Sünde bitten könnten: bei Gott, Jesus, Maria und der Kirche.
Bei Bonaventura fehlt die besondere Betonung des Wirkens des Geistes Gottes an unserem Herzen. Ebenso sind alle Schritte im Glaubensleben Gottesgeschenke, die wir nicht aus eigener Kraft erlangen können. Hier fällt das Stichwort „Werksgerechtigkeit“, das im Katholizismus eine große praktische Rolle spielt. Gerechtigkeit aus den persönlichen, wenn auch löblichen Taten zu erlangen, ist eine Lehre, die der Bibel widerspricht. Das biblische und reformatorische Prinzip „Gerechtigkeit aus Glauben“ Römer 1,17 fehlt.
Wir lesen in „Der große Konflikt“ von E.G. White, dass auch die frühen Kirchenväter schon einen großen Schwerpunkt auf die Bibel legten. Wäre daran festgehalten worden, wie viel Elend und Gottesferne hätte in der Geschichte der Menschheit vermieden werden können!
„In der alten Kirche wurde den Laien das Bibellesen sehr empfohlen. Die Kirchenväter haben sich, wie ihre Zeugnisse zeigen, eindeutig für das Lesen und Forschen in der Heiligen Schrift ausgesprochen.
Clemens von Rom (um 100) sagte: „Leset fleißig die heiligen Schriften, die wahren Aussprüche des Heiligen Geistes!“ …
Tertullian von Karthago (160-220): „Gott gab uns die Schrift, damit wir vollkommener und nachdrücklicher sowohl ihn selbst, als seinen Willen kennenlernen.“ …
Athanasius der Große (295-373): „Wir haben zu unserem Heil die göttlichen Schriften … Diese Bücher sind die Quellen des Heils, auf dass, wer Durst hat, ihn stille an den Offenbarungen, die sie enthalten; denn nur in diesen Büchern ist die Unterweisung in der Gottseligkeit dargelegt. Niemand wage es, etwas hinzu oder davonzutun!“ …
Augustin (354-430): „Es wäre gottlos von uns, wenn wir das nicht lesen wollten, was um unseretwillen geschrieben ist.“ — „Trachtet unter Gottes Beistand aus allen Kräften danach, dass die Heilige Schrift in euren Haushaltungen fleißig gelesen werde.“
Gregor der Große (um 600): „Was ist die Heilige Schrift anderes als ein Sendschreiben des allmächtigen Gottes an seine Geschöpfe? Wenn ein irdischer König an euch schriebe, so würdet ihr nicht ruhen und euch keinen Schlaf gönnen, bis ihr sein Schreiben gelesen. Nun hat der Herr des Himmels und der Erde einen für dein Leben wichtigen Brief geschrieben, und du solltest nicht begierig sein, denselben zu lesen?““ (E.G. White, Der große Konflikt, S. 570.571.)
Ich bin mir sicher, dass Bonaventura Zugang zu einigen Aussagen dieser Kirchenväter hatte. Auf Augustinus beispielsweise bezieht er sich ausdrücklich in seinen Schriften. Dennoch bleibt in Bonaventuras Denken die Bibel zwar das wichtigste, aber nicht das einzige Element. Das genau ist der Grund, der Bonaventura hindert, die Grundsätze der Reformation zu entdecken.
Vergebens suchte ich in Bonaventuras Lehren nach den reformatorischen Grundsätzen „sola scriptura“ (lat. „Allein [durch] die Schrift“), „sola fide“ („Allein durch den Glauben“), „sola gratia“ („Allein durch die Gnade“) und „solus Christus“ („Allein durch Christus“).
Diese befreienden Grundsätze hat Bonaventura leider nicht gefunden. Um in der Sprache der Stufenleiter zu bleiben: Bonaventura ist auf der Stufe eines sich im Kloster geißelnden Luthers stehengeblieben. Auch er hat wie Luther nach einem gnädigen Gott gesucht. Als Logiker hat er dafür ein wirklich beeindruckendes Stufenkonstrukt entworfen, das Beachtung und Bewunderung bis heute hervorruft. Dennoch blieb er gefangen in seinem sich selbst Bemühenmüssen, um Gott näher zu kommen. Dass Gott ihm schon längst nahe sein wollte, hat er durch den Schleier des Katholizismus nicht erkannt. Welch eine Tragik!
Bonaventura hätte bei seinem Bibelwissen, seiner Intelligenz und seiner sicher vorhandenen Aufrichtigkeit Gott und Menschen gegenüber, ein Reformator sein können. Dies wurde allerdings nicht sein Weg. Die vorhandenen Grenzen des Katholizismus in Lehre und Tradition überschritt Bonaventura nicht. Dies war ihm schon deshalb nicht möglich, weil er die katholische Kirche als Abbild des himmlischen Jerusalems betrachtete. Diese Grenzen des Verständnisses niederzureißen, kam nicht in seinen Sinn. Durch die Verstrickung in katholische Traditionen übersah Bonaventura die eigentliche Tür zur Ewigkeit. Statt dessen mauerte er sie förmlich zu – mit den Bausteinen seiner Stufen auf dem Weg zum Himmel, von denen viele als eigene Werke verstanden werden können, weil das Wirken des Heilligen Geistes viel zu kurz kommt.
Bonaventura war kein Hieronymus
Als der Reformator Hieronymus die reformatorischen Lehren widerrufen sollte, um dem Scheiterhaufen zu entgehen, sagte er entschlossen: „“Kann ich aus der Heiligen Schrift überführt werden, will ich von Herzen um Vergebung bitten; wo nicht, will ich nicht weichen, auch nicht einen Schritt. „Darauf sagte einer der Versucher: „Muss alles aus der Schrift beurteilt werden? Wer kann sie verstehen? Muss man nicht die Kirchenväter zu ihrer Auslegung heranziehen?“
Hieronymus erwiderte: „Was höre ich da? Soll das Wort falsch sein oder urteilen? Soll es nicht allein gehört werden? Sollen die Menschen mehr gelten als das heilige Wort Gottes? … Warum hat Paulus seine Bischöfe nicht ermahnt, den Ältesten zu hören, sondern gesagt, die Heilige Schrift kann dich unterweisen? Nein, das nehme ich nicht an, es koste mein Leben. Gott kann es wiedergeben. … Bald darauf fällte man das Todesurteil über ihn. …“ (E.G. White, Der große Konflikt, S. 113.114.)
Jetzt kann ich Luther und seine Zeit noch besser verstehen.
Ich verstehe Martin Luther jetzt ganz neu und sehe ihn verzweifelt um einen gerechten Gott ringen.
Neben vielen Aussagen Bonaventuras, die ich bejahen kann, fielen mir auch bedeutende Unterschiede auf, die mir die Nöte und Zerrissenheit der Christen jener Zeit näher brachten – Nöte, die letztlich nach einer Reformation schrien. „Die Freiheit eines Christenmenschen“ nach Luther zeigt in der Umkehr das Gefangensein in der Abarbeitung aller Stufen auf dem Weg zum Himmel nach Bonaventura auf.
Ich vermisse bei Bonaventura die alltägliche Glaubensfreude in einem einfachen Christenleben, im Bewältigen seiner Pflichten mit Freuden, das Getragensein und die Geborgenheit in Gott und dass letztlich alles, was wir tun, nur in der Kraft Gottes geschehen kann und wir in und durch ihn wirken dürfen.
Warum Bonaventura kein Reformator war, möchte ich so beantworten: weil er sich nicht völlig und ausschließlich auf die Bibel stützte. E. G. White schreibt darüber:
„Wie müssen wir in der Schrift forschen, um zu verstehen, was sie lehrt? Gottes Wort sollte mit demütigem Herzen und einem gelehrigen, andächtigen Geist studiert werden. Lasst uns nicht denken wie die Juden, dass unsere eigenen Meinungen und Auffassungen unfehlbar sind. Auch sollten wir nicht die Ansicht der Päpstlichen hegen, dass bestimmte Personen die einzigen Hüter von Wahrheit und Erkenntnis sind. Sie hegen die Meinung, dass die Menschen nicht das Recht haben, die Schrift für sich selbst zu erforschen, sondern anzuhalten sind, die Erklärungen der Kirchenväter anzunehmen. Wir sollten die Bibel auch nicht studieren mit der Absicht, unsere vorgefassten Meinungen bestätigt zu finden, sondern zu lernen, was Gott gesagt hat.“ (E.G. White, Zeugnisse für Prediger, S. 87)
„Gott gebietet uns, an Stelle der Autorität der sogenannten Kirchenväter das Wort des ewigen Vaters, des Herrn des Himmels und der Erde, anzunehmen. Hier allein finden wir die reine Wahrheit. Der Psalmist sagte: „Ich habe mehr Einsicht als alle meine Lehrer; denn über deine Mahnungen sinne ich nach. Ich bin klüger als die Alten; denn ich halte mich an deine Befehle.“ Psalm 119,99.100. Möchten doch alle, die sich unter die menschliche Autorität – seien es die Gebräuche der Kirche oder die Überlieferungen der Väter – beugen, die Warnung beachten, die in Christi Worten liegt: „Vergeblich dienen sie mir, weil sie lehren solche Lehren, die nichts als Menschengebote sind.“ Matthäus 15,9. (E.G. White, Das Leben Jesu, S. 392)
Für mich war es lehrreich, mich mit dem theologischen Verständnis der vorreformatorischen Zeit auseinanderzusetzen und die Notwendigkeit der Reformation deutlicher zu erfassen.
Auch heute noch wird im Raum der Kirchen auf Tradition, Kirchenväter und Kirchenlehrer ein großer Wert gelegt. Hier gilt es, mutig zu prüfen und an der Bibel zu messen!
Da unsere Glaubensgemeinschaft den Begriff „Reformation“ (v. lat. reformatio = Wiederherstellung, Erneuerung) im Namen trägt, dürfen auch wir uns stets fragen, zu welcher Glaubensgrundlage wir zurückkehren wollen und in welchem Sinne wir erneuern und wiederherstellen wollen. Möge bei all unserem Planen und Arbeiten das Wort Gottes die alleinige Richtschnur sein.