Vorhang auf!
16. November 2021Die wichtigste Lebensentscheidung
15. Januar 2022Ein Vierzeiler, ein Kurzgebet, versteckte sich Jahrhunderte in einem alttestamentlichen Geschlechtsregister. Nach seiner Entdeckung veränderten diese wenigen Zeilen das Leben vieler Christen. Über 14 Millionen Büchlein mit dem Gebet des Jabez wurden in den letzten Jahren verkauft. (1) Wir lernen Jabez in 1. Chronik 4, Verse 9 und 10 kennen.
„Ein Mann namens Jabez war der angesehenste unter seinen Brüdern. Bei seiner Geburt hatte seine Mutter gesagt: „Ich habe ihn mit Schmerzen geboren“, und deshalb hatte sie ihn Jabez genannt. Aber Jabez rief den Gott Israels an und sagte:
„Segne mich, segne mich doch, und erweitere mein Gebiet! Steh mir bei und halte Unglück und Schmerz von mir fern!“ Und Gott ließ kommen, was er erbeten hatte.“
1. Chronik, 4,10. Neue evangelistische Übersetzung
Jabez heißt hebräisch Schmerz. Mit diesem Namen hätte ein leidvolles Leben verbunden sein können. Doch dieser Mann suchte Zuflucht beim Gott des Himmels. Genau dort brachte er seine Bitten vor und erhielt Hilfe. Können wir das auch? Wollen wir uns wie Jabez aus unseren Schmerzen, unserem Leid und Unvermögen an den wenden, der alle unsere Geschicke zum Guten verändern kann? Ja, ich möchte es tun! Ich möchte zu meinem himmlischen Vater sprechen:
„Segne mich, segne mich doch,“
wie Jabez bitte ich Dich, Du allmächtiger Schöpfer, mein Leben zu segnen.
Bitte sieh auf mich und halte mich in Deiner Hand!
Mache mich würdig, Deinen Segen zu empfangen. Stärke in mir den Willen, Deinen Segen nicht nur für mich zu behalten. Mache mich zu einer Quelle des Segens in meiner Umgebung! Segne andere durch mich!
Erfülle mich mit all dem Guten, mit allen Gaben und Talenten des Himmels, um Dein Werkzeug zu sein. Lass mein von Dir gesegnetes Leben ein Licht in dieser Welt sein, ein Wegweiser zu Dir und ein Brief Deiner Liebe.
Segne mich mit den Dingen, die ich in diesem Leben brauche. Lass mich erzählen, wie Du Dein Kind versorgst.
Lass mich aufmerksam sein, damit ich sehe, höre, rieche und schmecke, erfahre, erfühle und erlebe, wie Du mich segnest!
Mache mich demütig, Deinen Segen nicht als meinen Verdienst zu verkennen.
Bewahre mich vor meinen menschlichen Vorstellungen von Segen. Lass mich Deinen Segen als wunderbares Geschenk erkennen.
Segne mich, damit ich Dir dafür danken und Dich loben kann.
„und erweitere mein Gebiet!“
Wie Jabez bitte ich Dich, meine Möglichkeiten, zum Guten zu wirken, zu vergrößern. Bitte schenke mir mehr Gelegenheiten, Einfluss, Mittel, Raum und Zeit, um das Evangelium zu verkündigen und meinen Nächsten zu dienen. Lass mich nicht stehen- und steckenbleiben, sondern wachsen und mich entwickeln. Zeige mir neue Aufgaben. Rüste mich dafür mit allem Notwendigen aus!
Lass mich weiter schauen und denken. Erhebe meine Gedanken zu Dir! Erweitere meinen Horizont geistig und geistlich.
Lass mich immer mehr der Mensch werden, der ich sein sollte.
„Steh mir bei“
Bitte hilf mir, ein gesegneter Segenspender zu sein. Hilf mir im Betreten neuer Aufgabengebiete und beim Bewältigen weiterer Herausforderungen!
Sei Du derjenige, der plant und leitet, der mich führt und den richtigen Weg zeigt.
Schenke Du nach Deinem Willen das Gelingen.
Lass mich nie vergessen, wie angewiesen ich auf Dich bin. Du bist die Quelle meiner Existenz. Du gibst mir Kraft und Mut! Ohne Dich bin ich verloren. Ich danke Dir für Deine Gegenwart.
„und halte Unglück und Schmerz von mir fern!“
Bitte lass mich als Glück des Lebens empfinden, dass ich mit Dir leben darf!
Schenke, dass meine Augen mehr Freude als Tränen sehen. Bewahre mich und meine Lieben vor Leid und Katastrophen!
Lass mich aus Deiner Hand empfangen, was Du mir zugedacht. Tröste mich, wenn meine Wünsche nicht in Erfüllung gehen. Gib mir die Kraft, gerade in Schwierigkeiten Dir zu vertrauen.
Lass mich achtsam sein, dass meine Liebe zu Dir keine Währung wird im Austausch für Deinen Schutz und Segen. Lass mich Dich bedingungslos und uneingeschränkt lieben, weil Du mich ebenso liebst.
Bewahre mich in dieser Welt vor dem allergrößten Unglück: dass ich Deine Hand loslassen könnte!
Danke, dass ich Dich um alles bitten darf: um Deinen Segen, um Wachstum meines Wirkens für die Verkündigung der frohen Botschaft von Jesus Christus, um Deinen Beistand und die Bewahrung vor schmerzlichen Ereignissen.
Danke, dass Du mir in der Bibel überliefert hast, wie Jabez mit Dir sprach. Sein Gebet hast Du erhört. Ich danke Dir, dass Du auch mich kennst, hörst und nach Deinem Willen mein Gebet erhörst.
Ich lobe und preise Dich und bitte das alles in dem teuren Namen Jesu Christi. Amen.
Ines Müller
Endnoten
(1) Vgl. Küstenmacher/Siewert, simplify your life, Knaur Taschenbuch Verlag, 2008, S. 93.