Ich will alles! – Geht das?
20. Februar 2020Ein Geheimnis im Epheserbrief?
20. Februar 2020Deshalb ist für mich der Blick in eine neue Welt so interessant. Vorweg muss ich feststellen: Ich werde auf der ewigen Erde meinen aktuellen Job als Umwelttechniker verlieren, aber ich werde dort keineswegs arbeitslos sein.
Wenn ich meine Bibel aufschlage, halte ich in der linken Hand die Beschreibung der sündlosen Erde zum Zeitpunkt der Schöpfung und in der rechten Hand den Ausblick auf die neue Erde in Ewigkeit. Alles Sehnen und Hoffen der Christen mündet in die Ewigkeit. Seit Adam und Eva nach dem Sündenfall das Paradies verlassen mussten, sehnen sich Menschen nach diesem wunderbaren Ort zurück. „Wir warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt.“ 2. Petrus 3, 13.
Die Beschreibung der neuen ewigen Erde
Die Bibel zeichnet uns das Bild einer neuen Erde und eines neuen Himmels. Obwohl viele Menschen der Ansicht sind, dass Näheres niemand wissen könne, werden in der Offenbarung des Johannes im 21. Kapitel erstaunliche Details genannt.
1. Gottes Gegenwart
Das Besondere und Wunderbare an der neuen ewigen Erde ist die Gegenwart Gottes. Wie einst im Garten Eden Gott und Mensch eine enge, persönliche Beziehung pflegten, so wird dieses Miteinander wiederhergestellt sein. Weil Jesaja feststellt: „das Land wird voll Erkenntnis des Herrn sein“ Jesaja 11, 9 , steht fest, dass dieser herrliche, sündlose Ort eng mit Gott verbunden sein wird. Johannes spricht von der „Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein“. Joh. 21, 3 Ein ewiges Paradies ohne Gott und für alle, die sich hier und heute gegen ein Leben mit Jesus Christus, dem Sohn Gottes, entschieden haben, ist eine Illusion. Die Ewigkeit bezeichnet die Bibel als Friedensreich. Gemeint ist der Friede Christi, der den Menschen geschenkt wird, nämlich die Vergebung ihrer Schuld und damit die Verbindung zu Gott. In diesem Frieden Christi ist alles eingeschlossen: Frieden unter den Menschen, zwischen Mensch und Gott, Frieden in der ganzen Natur.
2. Alles Alte ist nicht mehr vorhanden.
„die erste Erde und der erste Himmel sind vergangen“ Offb. 21, 1
Alles, was uns hier beschwert, alle Not, Kriege, Krankheiten, Probleme und Sorgen, wird vergangen sein. Im Vers 4 wird dies herausgearbeitet: „und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.“
Die Gründe für die traurigen Elemente der Gegenwart liegen in der Sünde. Über die Ewigkeit sagt der Prophet Jesaja: „Man wird nirgends Sünde tun noch freveln auf meinem ganzen heiligen Berge“ Jesaja 11, 9 Wo aber keine Sünde mehr herrscht, in der Ewigkeit, verliert die Sünde ihren Einfluss, ihre Folgen und leidvollen Konsequenzen.
Was heißt das konkret?
Unsere Tageszeitungen sind zu einem hohen Prozentsatz mit negativen Schlagzeilen gefüllt. Das alles wird es nicht mehr geben. Kein Krieg zwischen den Völkern. Keine Verbrechen. Keine Familientragödien. Keine Umweltkatastrophen. Kein politisches Gerangel der Parteien. Nichts von all dem, das uns seufzen, den Kopf schütteln, weinen oder aufschreien lässt.
In der ganzen Schöpfung herrscht Frieden. Kein Tier frisst mehr das andere. Einen Zoo mit Raubtieren hinter mehrfach gesicherter Absperrung ist in der Ewigkeit Geschichte. Mensch und Tier leben in Harmonie. „Da werden die Wölfe bei den Lämmern wohnen“ sagt der Prophet Jesaja, „und die Panther bei den Böcken lagern. Ein kleiner Knabe wird Kälber und junge Löwen und Mastvieh miteinander treiben.“ Was mag aus den Raubtieren werden, dessen Verlangen nach Töten zum Überleben heute als Naturgesetz gilt. „Kühe und Bären werden zusammen weiden, dass ihre Jungen beieinander liegen“ erklärt Jesaja weiter, „und Löwen werden Stroh fressen wie die Rinder. Und ein Säugling wird spielen am Loch der Otter, und ein entwöhntes Kind wird seine Hand stecken in die Höhle der Natter.“ Jesaja 11, 6-8
Nicht nur Umwelttechniker werden andere Aufgaben erhalten, sondern auch Bestattungsunternehmer und Friedhofsangestellte. „Kein Tod mehr“. Das verspricht Gott denen, die das Opfer Jesu am Kreuz annehmen und Bewohner der neuen, ewigen Erde werden möchten.
3. Völlig neu und unvorstellbar
Über den Tag der Wiederkunft Jesu auf diese Erde, um seine Kinder zu sich zu nehmen und diese Weltgeschichte abzuschließen, schreibt der zweite Petrusbrief, Kapitel 3, Vers 10:
„Es wird aber des Herrn Tag kommen wie ein Dieb; dann werden die Himmel zergehen mit großem Krachen; die Elemente aber werden vor Hitze schmelzen, und die Erde und die Werke, die darauf sind, werden ihr Urteil finden.“
„Siehe, ich mache alles neu!“ Offb. 21,5 verrät, dass Gott nicht hier und da einen Flicken draufklebt. Komplett neu bedeutet eine neue Schöpfung. Wenn die Sünde auf der neuen Erde unbekannt ist, kommen auch die Menschen mit einem erneuerten Wesen daher: der Hang zur Sünde ist verschwunden. Neid, Hass, Misstrauen, Ablehnung, Ausgrenzung und Lüge sind ebenso unbekannt wie jegliches böse Wort, jede gemeine Tat, alle Ungerechtigkeit und Lieblosigkeit. Niemand wird einem anderen Leid zufügen. Heute schon sind die Menschen aufgerufen, ihren Charakter mit Gottes Hilfe so zu verändern, dass dieser sie als Kinder Gottes und künftige Bewohner der neuen Erde ausweist. „Ein nach dem göttlichen Bilde gestalteter Charakter ist der einzige Schatz, den wir von dieser Welt in die zukünftige mitnehmen können. Wer sich in diesem Leben unter die Lehren Christi stellt, wird das Göttliche, das er sich dadurch aneignet, in die himmlischen Wohnungen mitnehmen und wird im Himmel beständig vollkommener werden. Wie mächtig also ist die Entwicklung des Charakters in diesem Leben!“ (E.G. White, Christi Gleichnisse, 1911, S. 329) Auf der ewigen Erde tummeln sich keine Sünder in ihrem Ungehorsam Gott gegenüber.
In der Ewigkeit wird es weder Polizei noch Justiz oder Militär geben.
4. Das neue Jerusalem – die Hauptstadt der neuen Erde
Johannes sah das neue Jerusalem aus dem Himmel herabkommen, eine Stadt, die unser Vorstellungsvermögen übersteigt, „die hatte die Herrlichkeit Gottes; ihr Licht war gleich dem alleredelsten Stein, eines Jaspis, klar wie Kristall“. Offb. 21,11. Die Bibel breitet den Bauplan dieser Stadt wie ein Architekt aus. (vgl. Offb. 21, 12-21 Die Gegenwart des himmlischen Vaters und Jesu Christi erleuchten das neue Jerusalem. Aus dem Thron des Vaters und des Sohnes entspringt das Wasser des Lebens. An den Ufern dieses Stromes wachsen Bäume des Lebens, die monatlich Früchte tragen. Ihre Blätter dienen der Gesundheit. (vgl. Offb. 21, 22- 22, 1.2. Demnach wird auch jegliches medizinisches Personal, wie wir das heute kennen, überflüssig.
5. Gott loben und dienen
„Ihr werdet mit Freuden Wasser schöpfen aus den Heilsbrunnen“ prophezeit Jesaja (12,3). Freude darüber, aus dem Leben eines Sünders erlöst und in diesem ewigen Paradies leben zu dürfen, findet ihren Ausdruck. Die Bibel lehrt die Gläubigen Loblieder. „Groß und wunderbar sind deine Werke, Herr, allmächtiger Gott! Gerecht und wahrhaftig sind deine Wege, du König der Völker! Wer sollte dich, Herr, nicht fürchten und deinen Namen nicht preisen? Denn du allein bist heilig! Ja, alle Völker werden kommen und anbeten vor dir, denn deine gerechten Gerichte sind offenbar geworden.“ Offb. 15, 3.4.
Die Offenbarung berichtet von der besonderen Auszeichnung, vor Gottes Thron dienen zu dürfen. (vgl. Offb. 7, 15
6. Was machen die Menschen auf der neuen Erde?
Die „Erkenntnis des Herrn“, von der Jesaja spricht Jes. 11, 9 , bedeutet neben der engen Verbindung mit Gott auch eine geistige Beschäftigung. Die Bewohner der Ewigkeit werden forschen, lernen, ihren Horizont erweitern und endlich auch das verstehen können, was jetzt noch unverständlich und geheimnisvoll ist. In der Ewigkeit wird keine Frage unbeantwortet bleiben. Die Möglichkeiten, die Gott seinen Kindern bieten wird, übersteigen unsere Vorstellungen. Die modernsten Techniken, die schnellsten Fahrzeuge, das Internet, die Raumfahrt – alles verblasst hinter dem, was Gott in seiner Schöpfermacht den Erlösten bieten wird.
Die Offenbarung berichtet von Völkern, die ihren Reichtum in das neue Jerusalem bringen. (vgl. Offb. 21, 26 Dementsprechend wird der Reichtum erworben, wohl gemerkt: ohne Sünde. Das lässt auf eine Arbeit schließen, die weder Mensch noch Schöpfung schadet. Im Buch Jesaja ist dieser Gedanke zu finden: „Sie werden Häuser bauen und bewohnen, sie werden Weinberge pflanzen und ihre Früchte essen. Sie sollen nicht bauen, was ein anderer bewohne, und nicht pflanzen, was ein anderer esse. … Sie werden weder Bosheit noch Schaden tun …“ Jesaja 65, 21-25
Arbeit in Harmonie und mit Freude. Ein wunderbarer Ausblick. Stress, Überlastung, Überforderung, Mobbing, Burnout, Karriereleiter, Streben nach Macht und Einfluss – alles unbekannt auf der neuen Erde.
Die Formulierung „regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit“ Offb. 22, 5 deutet auf eine sündlose Herrschaftsstruktur. Angesprochen werden damit alle Bereiche der Organisation, Führung, Leitung und Verwaltung. Im Einklang mit Gott, ohne Gier und sündiges Streben, ohne Ungerechtigkeit, List und Intrigen, darf diese Regierungsform sicher als „Theokratie“ bezeichnet werden.
„Denn siehe, ich will einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen, dass man der vorigen nicht mehr gedenken und sie nicht mehr zu Herzen nehmen wird. Freuet euch und seid fröhlich immerdar übe das, was ich schaffe. …“ Jesaja 65, 17.18.
Was tun die Menschen in der Ewigkeit nicht? Sie schlafen nicht, denn dort „wird keine Nacht da sein.“ Offb. 21, 25 Niemand wird müde oder erschöpft.
Keiner muss auf der Hut sein vor dem Feind Gottes, dem Satan, der die Menschen in Ungehorsam gegenüber Gott führen möchte und sich am Leid der Geschöpfe erfreut. Satan findet an diesem ewigen Ort keinen Platz. Im letzten Kampf auf der von Sünde erfüllten Erde wird er besiegt und vernichtet. (vgl. Offb. 20, 10
7. Wie kommen Menschen an diesen wunderbaren Ort?
Jesus sagt über sich: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ Joh. 14, 6 „Folge mir nach!“ rief Jesus seinen Jüngern zu (vgl. Matthäus 4, 19; 9, 9 und sprach im Gebet zu seinem Vater: „Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.“ Joh. 17, 3
Wer seine Sünden bekennt und die Vergebung durch das Opfer Jesu annimmt, ist erlöst zu einem neuen Leben. „Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ Joh. 3, 16 Der Gläubige folgt Jesus nach, lebt in seiner Liebe und führt ein Leben im Glaubensgehorsam. Er hat Frieden durch Christus mit Gott. Jesus sagt: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ Joh. 8, 12
Johannes charakterisiert die Menschen, die sich zum ewigen Leben eingeladen fühlen dürfen: „Wer überwindet, der wird es alles ererben, und ich werde sein Gott sein, und er wird mein Sohn sein.“ Offb. 21,7 Das Überwinden der Sünde und der sündigen Welt, des Unfriedens und Streites, schenkt durch die Kraft und Hilfe Gottes einen Frieden, der bis in die Ewigkeit reicht. Jeder Mensch ist zu diesem Frieden eingeladen, denn „Was kein Auge gesehen hat und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben.“ 1. Kor. 2, 9; Jesaja 64, 3 . Für Christen ist die neue Erde das wahre Vaterland. (vgl. Hebräer 11, 13-16
„Denn so spricht der Herr … der die Erde bereitet und gemacht hat — er hat sie gegründet; er hat sie nicht geschaffen, dass sie leer sein soll, sondern sie bereitet, dass man auf ihr wohnen solle.“ Jesaja 45,18. Was Gottes mit der Schöpfung der gegenwärtigen Erde einst beabsichtigte, ein Wohnort des Friedens und der Freude, wird in einer Neuschöpfung der ewigen Erde erfüllt. Hier leben seine Kinder, die durch die Annahme des Opfers Jesu gerecht gesprochen wurden. „Die Gerechten erben das Land und bleiben ewiglich darin.“ Psalm 37,29. Ewiges Leben mit Jesus, „Denn er ist unser Friede“. Epheser 2, 13.
Ich muss und kann mit meinen Umweltbemühungen diese Welt nicht retten, obwohl ich meinen Beruf weiterhin gewissenhaft und mit Freude ausüben möchte. Das Staunen über die Schöpfung bereichert meine Beziehung zu Gott. Doch etwas Größeres wartet auf mich und alle, die dabei sein wollen, denn Gott macht alles neu!