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20. Februar 2020Geschichte und die Bibel
Die Bibel zeigt uns Gott als Gott der Vergangenheit, den Schöpfer der Welt, als Gott der Gegenwart, der uns jetzt nahe ist (Hebräer 13,8), und als Gott der Zukunft, der den weiteren Lauf der Geschichte in seiner Hand hält Jesaja 41,4 . Gott ist der Herr der gesamten Geschichte. So lesen wir in Jesaja 46,10 :
„Ich habe von Anfang an verkündigt, was hernach kommen soll, und vorzeiten, was noch nicht geschehen ist. Ich sage: Was ich beschlossen habe, geschieht, und alles, was ich mir vorgenommen habe, das tue ich.“
Im Alten Testament (AT) der Bibel finden wir 17 Bücher, die zumeist Geschichtliches enthalten und darum auch „Geschichtsbücher“ genannt werden. Auch die vier Evangelien des Neuen Testaments (NT) – Matthäus, Markus, Lukas, Johannes – und die Apostelgeschichte charakterisieren die Geschichte. Doch die Bibel ist nicht einfach nur ein Geschichtsbuch. Schwerpunkt der Bibel ist nicht der chronologische Abriss der Weltgeschichte, sondern die Darstellung des Wirken Gottes am Menschen.
Die biblische Geschichte stellt uns die Heilsgeschichte dar. Geschichtschronologie ist nach heutigem historischen Verständnis zweitrangig. Die geschichtlichen Erklärungen der Heiligen Schrift bilden den Rahmen für das wichtigste Thema: Das Heil Gottes für den Menschen.
Die historischen Angaben der Bibel wurden durch die Archäologie bestätigt.
Was bedeutet „Heil“?
Aus dem Wortstamm „heil“ kommen unsere Begriffe heilen, heilmachen, Heiland, heilsam. Darunter können wir uns etwas vorstellen. Im Zustand der Krankheit, des Elends und Unfriedens sehnt sich der Mensch Gesundheit, Wiederherstellung der Vollkommenheit, nach Frieden und Ruhe. Es scheint so, dass jeder in irgendeiner Form nach seinem „Heil“ sucht und dabei unterschiedliche Kriterien verfolgt. Gibt es verschiedenes Heil?
Wenn wir die Weltgeschichte betrachten, sehen wir, dass Ungerechtigkeit und moralischer Verfall zum Untergang von Völkern und Menschen führte. Offenbar gibt es Normen, die über „Heil“ oder „Unheil“ entscheiden. Das einzige, was uns dauerhaft und kompromisslos Heil verheißt, ist ein Leben mit Gott. Was aber sind die Maßstäbe für das wahre Heil? Wir finden folgenden Grundsatz der Bibel:
„Gerechtigkeit erhöht ein Volk; aber die Sünde ist der Leute Verderben.“(Sprüche 14,34)
Was prangert Gott konkret an? am Beispiel des Propheten Amos
Götzendienst, Hurerei, Ausbeutung und Unterdrückung der Armen, Verschwendungsucht Vertragsbruch Mord, Krieg, Feindschaft, Gier, Besitz- und Machtstreben, Misshandlungen und Grausamkeiten, Ungerechtigkeit und Bestechlichkeit, Übertretung der Gesetze und Ordnungen Gottes, Missachtung der Heiligkeit Gottes und dass sein Volk Ihn vergessen hat.
Der Schöpfer hat Lebensmaßstäbe gegeben, die für ein „heilvolles“ Leben nötig sind.
„Gott hat in seinem Gesetz die Richtlinien offenbart, die dem Wohl der Völker und des einzelnen zugrunde liegen.“ (E.G. White)
Die Geschichte des Volkes Israel ist ein großer Beweis der Früchte für Gehorsam oder Ungehorsam Gott gegenüber. Das Festhalten an Gott war stets begleitet von einer Blütezeit des Volkes. Die Abweichung von Gottes Lebensregeln hingegen brachte große Nöte auf allen Gebieten, soziale und religiöse Unordnung. In diesen Zeiten sandte Gott immer wieder seine Botschaften durch den Mund der Propheten, die die Missstände offen anprangerten. Diese Botschaften sind auch für uns wertvoll.
„Das Schwache stärkt ihr nicht, und das Kranke heilt ihr nicht, das Verwundete verbindet ihr nicht, das Verirrte holt ihr nicht zurück, und das Verlorene sucht ihr nicht; das Starke aber tretet ihr nieder mit Gewalt.“ Hesekiel 34,4
Prophetie in der Geschichte
Die biblische Weissagung ist nicht nur ein Blick in die Zukunft, sondern erklärt auch den Sinn der Ereignisse. Prophetie beschreibt was geschieht und warum. Wir erkennen Gott selbst in seinem Handeln mit einzelnen Personen und in der gesamten Weltgeschichte. Jeder Mensch ist ein persönliches Zeugnis für den Schöpfer Johannes 17,20.23.
„Er ändert Zeit und Stunde; er setzt Könige ab und Könige ein; er gibt den Weisen ihre Weisheit und den Verständigen ihren Verstand.“ Daniel 2,21
Gott in der Geschichte entdecken
Nicht nur beim Volk Israel können wir das Wirken Gottes finden, auch in der Geschichte anderer Völker ist die Präsenz Gottes real und beweist die historische Korrektheit biblischer Prophetie.
Ägypten
Wir können nur ahnen, wie groß die Macht Ägyptens war, wenn wir heute noch über die eindrucksvollen Pyramiden staunen. In 2. Mose 1 lesen wir über den Einsatz hebräischer Sklaven für den Städtebau der Pharaonen. Später befreite Gott sein Volk auf wunderbare Weise aus der ägyptischen Versklavung. Dies Land war immer eine Bedrohung für Israel. Der Prophet Hesekiel überbrachte Ägypten die Gerichtsbotschaft Gottes (Hesekiel 29-32). In dieser Prophetie erkennen wir erstmals die Gültigkeit der Vorhersagen und die Geschichtsbezogenheit der Bibel. Hesekiel kündigt Ägyptens Untergang an und den Sieg des babylonischen Welteroberers Nebukadnezar.
„… Sie sollen kleiner sein als andere Reiche und nicht mehr sich erheben über die Völker, und ich will sie gering machen, das sie nicht über die Völker herrschen sollen….“ Hesekiel 29,14.15.
Dies zeigt den Anfang des Niedergangs bis zur Bedeutungslosigkeit Ägyptens. Später wurde das Land zum Spielball der großen Weltherrscher als Alexander der Große (332 v. Chr.) Ägypten besetzte. Ptolomäer, Römer und jahrhundertelang muslimische Araber und Türken waren Besatzer. Die berühmten Städte Karnak und Luxor bezeugen die Erfüllung biblischer Prophetie, die den Verfall einzelner Städte beschrieb:
- Memphis (Noph, Hesekiel 30,13
- Theben (No, Hesekiel 30,14-16
- Heliopolis (On, Hesekiel 30,17
Tyrus und Sidon
Eine nahezu buchstäbliche Erfüllung der Prophetie finden wir in der Geschichte der Phönizierstädte Sidon und Tyrus. Beide Städte hatten durch Schiffbau und Handel bereits 1000 v. Chr. einen großen wirtschaftlichen und politischen Einfluss im gesamten Mittelmeergebiet.
Doch wie so oft, brachte der Reichtum auch in diesem Fall Stolz und Hochmut mit sich. Gott verurteilt sie, weil sie Gottes Volk verachtet hatten Hesekiel 26,2.3. Hesekiel nennt die Völker, die Tyrus angreifen würden: Zuerst wird Nebukadnezar genannt (Vers 7), der durch eine 13jährige Belagerung (wahrscheinlich 585-573 v. Chr.) und der anschließenden Zerstörung der Altstadt auf dem Festland die Prophetie erfüllte:
„… aber gegen dich wird er Bollwerke errichten und einen Wall gegen dich aufschütten …. Er wird mit Sturmböcken deine Mauern umstoßen und deine Türme mit seinen Werkzeugen einreißen.“ Hesekiel 26,8b.9.
Die Bewohner von Tyrus flohen auf die der Stadt vorgelagerten Insel, 600 Meter von der Küste entfernt. Hierhin gelangte Nebukadnezar nicht. Die völlige Vernichtung übernahmen andere. Hesekiels Bericht wechselt von der Benennung „er“ (Einzahl, Vers 11) zu „sie“ (Mehrzahl, Vers 12).
„Sie werden deine Schätze rauben und deine Handelsgüter plündern….“ Hesekiel 26,12a
332 v. Chr. eroberte Alexander der Große mit einer genialen List die Inselstadt Tyrus. Die „Encyclopedia Americana“ schreibt:
„Mit den Überresten der Altstadt ließ Alexander einen Damm vom Festland zur Insel erbauen. Nach einer 7monatigen Belagrung nahm er Tyrus ein und zerstörte es.“
Da die Steine nicht ausrechten, ließ er sogar den Schutt zusammentragen und ins Meer kippen. Nur ein nackter Fels blieb übrig.
„ …. und werden deine Steine und die Balken und den Schutt ins Meer werfen.“ Hesekiel 26,12c
Tausende Tyrer mussten ihr Leben lassen und ca. 30000 wurden in die Sklaverei verkauft. Die Geographie dieser Landschaft veränderte sich durch den Dammbau; heute ist die Insel eine Halbinsel. Die verdammte Stadt wurde nie wieder aufgebaut.
Der Nachbarstadt Sidon wurde nicht der vollständige Untergang prophezeit, doch auch sie hatte ein hartes Schicksal zu tragen.
„Und ich will Pest und Blutvergießen in ihre Gassen schicken, und überall sollen in ihr liegen vom Schwert Erschlagene, und sie sollen erfahren, dass ich der Herr bin.“ Hesekiel 28,23
Durch Eroberungszüge wurde Sidon mehrere Male zerstört und wieder aufgebaut. Die Stadt wurde zum Jahrhunderte langen Kriegsschauplatz.
Ninive
Diese Stadt war eine der Metropolen des assyrischen Reiches. Der Prophet Jona rückt sie in unser Blickfeld, denn er konnte durch eine gewaltige Bußpredigt Ninive zur Umkehr bewegen. Doch dann wurden die Assyrer die Großmacht im Vorderen Orient. Sie waren wegen ihrer grausamen Kriegsführung der Schrecken aller Völker.
Der Prophet Jesaja warnte Ninive schon um 740 v. Chr. vor dem Hochmut, noch bevor Nahum schließlich den Untergang der Stadt weissagte Nahum 3,1 . Wie ein unheimlicher Fluch hört sich die wahr gewordene Prophezeiung Zephanjas an:
„Und der Herr wird seine Hand ausstrecken nach Norden und Assur umbringen. Ninive wird er öde machen, dürr wie eine Wüste, dass Herden sich darin lagern werden…“ (Zephanja 2,13.14.)
Babylon
Die Schilderung der Gründung Babels ist eines der frühesten Geschichtszeugnisse im Alten Testament. Babel wird als Ort und Zeit der ersten gemeinschaftlichen Rebellion gegen Gott genannt 1. Mose 11,1-9 . Das werden wir später noch eingehender betrachten, denn es hat eine entscheidende Bedeutung.
Die biblische Geschichtsschreibung beobachtet Babylon von den Anfängen bis zur Zeit Nebukadnezars II., in der es einen Höhepunkt als Staatsgebilde erreichte. Zu dieser Zeit (600 v. Chr.) war Babylon eine der schönsten und größten Städte des Altertums. Bekannte Beispiele vom Prunk der Stadt sind die „Hängenden Gärten der Semiramis“ – eines der sieben Weltwunder – und das Ischtar-Tor, das wieder aufgebaut im Pergamon-Museum in Berlin zu bestaunen ist.
Gott benutzte das babylonische Großreich als vollstreckendes Werkzeug seiner Gerichte an den Völkern des Vorderen Orients und an Juda.
Doch Gotteslästerung und Hochmut der Nachfolger Nebukadnezars (Daniel 5) besiegelten auch das Ende Babylons:
„So soll Babel, das schönste unter den Königreichen, die herrliche Pracht der Chaldäer, zerstört werden von Gott wie Sodom und Gomorra, dass man hinfort nicht mehr da wohne noch jemand da bleibe für und für …, sondern Wüstentiere werden sich da lagern, und ihre Häuser werden voll Eulen sein, … und wilde Hunde werden in ihren Palästen heulen und Schakale in den Schlössern der Lust…“ Jesaja 13,19-22
539 v. Chr. wurde die Stadt vom Perserkönig Cyrus eingenommen, wobei sie unversehrt blieb. Noch Alexander der Große wollte ihren Verfall aufhalten, aber schon zur Zeit der Römer war Babylon eine tote Stadt. Babylons Ruinen sind heute ein gespenstischer Ort.
Ruinen predigen das Wort Gottes
Jesus Christus sagte:
„Ich sage euch; Wenn diese (seine Jünger) schweigen, so werden die Steine schreien.“ Lukas 19, 40
Die Ruinen der Geschichte sprechen eine deutliche Sprache – sie verkündigen uns: Gott ist der Herr der Geschichte! Der einzelne Mensch und ganze Völker sind in ihrer Freiheit dem Herrn verantwortlich.
Die Ablehnung der Gebote Gottes hat weitreichende Folgen. Es kann niemals zum Guten führen, die Lebensregeln des Schöpfers außer Acht zu lassen. Die Abkehr von Gott stürzt ins Chaos.
Das Eingreifen Gottes, auch als Gerichtshandeln, wird uns in der Bibel letztlich als Wirken Gottes für die Welt offenbart. Gottes Wesen, das von Liebe und Gerechtigkeit gekennzeichnet ist, wird auf jeder Seite der Heiligen Schrift bezeugt.
Die Propheten warteten auf den „Jüngsten Tag“, der alle Sünde und Ungerechtigkeit beendet. Während wir der Wiederkunft Jesu entgegen sehen, wollen wir schon jetzt in unserem Leben Gott treu nachfolgen!
In der Bibel finden wir ca. 2300 Prophezeiungen, von denen sich der größte Teil bereits erfüllt hat. Diese Tatsache möchte unser Vertrauen zu Gott stärken und bestätigen, dass die Bibel das Wort Gottes ist.
„Glaubet an den Herrn, euren Gott, so werdet ihr sicher sein, und glaubet seinen Propheten, so wird es euch gelingen.“ 2.Chronik 20,20 letzter Teil)