Wer will Ruhe finden?
20. Februar 2020Adventliche Verkündigung
20. Februar 2020Später, als ich etwas größer wurde, fragte ich mich, wie es möglich ist, dass die Hasen bunte Eier legen können. Ihr Kot sah anders aus, als die bunten Eier. Dies blieb in meinem Gedächtnis haften, ohne dass ich dafür zunächst eine Antwort erhielt. Dann besuchte ich auch die fränkische Schweiz, wo mir auffiel, dass die Brunnen sehr stark mit vielen bunten Eiern und grünen, geflochtenen Zweigen verziert waren.Wie kam es eigentlich zu diesem Prunk und dieser Zierde, ja zu diesem Osterfest überhaupt?
Ursprung des Osterfestes
„Einige dieser Bräuche sind relativ jungen Ursprungs und haben mit Religion nichts zu tun. Andere umso mehr – sie sind eindeutig auf nichtchristliche Religionen des Altertums oder gar der Urzeit zurückzuführen.“
„Mit der christlichen Osterfeier … haben sich Volksbräuche verbunden, die zum großen Teil dem Zeremoniell und der Symbolik heidnischer Frühlingsfeste aus Europa und Nahost entstammen, die auf das Auferstehungssthema umgedeutet worden sind“ (Encyclopaedia Britannica, 15. Ausgabe, Stichwort „Easter“ [„Ostern“]). Die Wahrheit über Ostern, S.1, (Copyright 1992 Weltweite Kirche Gottes)
Es gibt so manche christliche Bräuche, die in die vorchristliche Zeit zurückführen und ihre dort Wurzeln haben. So auch das Frühlingsfest „Ostern“, das auf die germanische Mythologie hinweist. „Ostern (german. von Ostara, einer Frühlingsgöttin) das, die Ostern Mz., Osterfest, das Fest der Auferstehung Christi, das höchste christl. Fest und der Mittelpunkt des – Kirchenjahres.“ NEUES GROSSES VOLKSLEKIKON; Bd.7, S.261 (Auflage 1981, Copyright 1979 by Fackelverlag G. Bowitz GmbH, Stuttgart)
Wann sollte das Osterfest gefeiert werden?
„Das Osterfest ist ein uraltes Frühlingsanfangsfest und zugleich ein Mondfest. Das sieht man daran, dass die Kirche auch heute noch ihr Osterfest nach dem alten Mondkalender richtet. Ostern fällt auf den ersten Sonntag, der auf den 1. Vollmond nach der Frühlings-Tagundnachtgleiche folgt, die bei uns meist um den 21. März herum gefeiert wird.“ www.jahreskreis.info/files/fruehling.html
Durch das erste Konzil von Nizäa (325 n.Chr.) wurde festgelegt, dass Ostern auf den ersten Sonntag nach dem ersten Frühjahrsvollmond, frühestens auf den 22.3., spätestens auf den 25.4. fallen soll, wobei als Frühjahrsanfang stets der 21.3. gilt.“ NEUES GROSSES VOLKSLEKIKON; Bd.7, S.261 (Auflage 1981, Copyright 1979 by Fackelverlag G. Bowitz GmbH, Stuttgart)
So sehen wir, dass die Kirche heute immer noch Ostern nach dem alten Mondkalender ausrichtet und es auf den ersten Sonntag nach dem 1. Vollmond der Frühlings- Tagundnachtgleiche legt.
Das Fest wird also zu Ehren von Frühling, Sonne und Morgenröte gefeiert.
„Der Überlieferung zufolge wurde bereits bei den alten Germanen und Kelten eine Art Osterfest gefeiert. Dazumal fand dieses stets um den 21. März, dem Datum der Tag- und Nachtgleiche statt und war ein Frühlingsfest zu Ehren der nach der kalten Jahreszeit wiederkehrenden Sonne. Selbst die Bezeichnung Ostern leitet sich vom altgermanischen Austro ab, welches für die Morgenröte und somit das neue Erwachen des Lichtes steht und mit dem Altenglischen Eastre und griechischen Eos verwandt ist. Oftmals wird von Neuheiden und anderen neuzeitlich paganen Kulten eine germanische Frühlings- und Fruchtbarkeitsgöttin namens Ostara erwähnt, welche oftmals auch mit Venus, Freya oder Ishtar gleichgesetzt wird. Die darauf beruhende Tradition des Ostara-Festes kann jedoch erst seit dem 17. Jahrhundert belegt werden und die Existenz dieser Göttin sowie der angelsächsischen Eostre wird weitgehend bezweifelt. Tatsache aber ist, dass bereits viele Jahrhunderte vor dem Aufkommen des Christentums in etlichen Kulturen die Wiedergeburt der Sonne als Lichtspenderin und göttliche Quelle der Fruchtbarkeit verehrt wurde.“ suite101.de/article/ostern–ursprung-herkunft-und-brauchtum-a104706
Auch die rotgefärbten Eier haben eine alte Symbolik
„Osterei und Osterhase sind alte Symbole der Ostara oder Eostre oder im ägyptischen Astarte, die das goldene Ei der Sonne legt. Das Osterei ist ein weit verbreiteter Brauch. Auch die Perser schenkten sich schon Eier an diesem Festtag. Das Ei galt immer schon als Symbol der Wiedergeburt, weshalb Ostereier meistens – und besonders in Osteuropa – rot gefärbt wurden, denn Rot galt als die Farbe des Lebens. … Bei den Russinnen gab es eine Art Auferstehungszauber, der darin bestand, rote Ostereier auf die Gräber zu legen. Ostern war von jeher mit dem alten Mythos von Tod, Grab und Auferstehung belegt.“ www.jahreskreis.info/files/fruehling.html
Was berichtet die Bibel über das Osterfest?
„Im Neuen Testament wie auch in den Schriften der apostolischen Kirchenväter findet sich keinerlei Hinweis auf die Feier des Osterfestes“ (Encyclopaedia Britannica, 11. Ausgabe, Stichwort „Easter“). Die Wahrheit über Ostern, S.2, (Copyright 1992 Weltweite Kirche Gottes)
Was dachte der Kirchenhistoriker Sokrates Scholastikos dreihundert Jahre nach Christus darüber:
„Weder die Apostel noch die Evangelien haben irgendwo …Ostern…eingesetzt… Der Erlöser und seine Apostel haben uns durch kein Gebot vorgeschrieben, dieses Fest zu feiern… So wie viele andere Bräuche an einzelnen Orten nach den dortigen Sitten eingeführt wurden, so hat sich dann auch das Osterfest an jedem Ort nach den jeweiligen Eigenheiten der Völker durchgesetzt, weil kein Apostel darüber eine Vorschrift hinterlassen hat“ (Kapitel 22 seiner Kirchengeschichte). Die Wahrheit über Ostern, S.3, (Copyright 1992 Weltweite Kirche Gottes)
Das bedeutet, dass die Bibel nichts über das Halten des Osterfestes lehrt, auch nicht Jesus Christus und die Apostel. Auch finden wir keinen Hinweis, dass die Auferstehung Jesu gefeiert werden sollte. Warum brachte man dann das Osterfest mit der Auferstehung Jesu in Verbindung?
Das Passahfest (hebr. pesach)
Gott hatte dem Volk Israel ausdrücklich geboten, sich auf den Auszug aus der ägyptischen Gefangenschaft vorzubereiten, um ins Land Kanaan zu ziehen. Doch Pharaos Herz war verstockt und wollte Israel nicht ziehen lassen. Neun Plagen Gottes waren schon über die Ägypter gekommen, und die 10. Plage beinhaltete das Töten aller Erstgeburten im Lande. Gott ordnete an, dass die Israeliten ein Lamm, das keine Fehler oder Gebrechen hatte, zu schlachten, das Blut zu nehmen und an die Türpfosten zu streichen, sowie dessen Fleisch zu essen. Denn Gott sprach selbst:
„Und das Blut soll euch zum Zeichen dienen an euren Häusern, in denen ihr seid. Und wenn ich das Blut sehe, dann werde ich verschonend an euch vorübergehen; und es wird euch keine Plage zu eurem Verderben treffen, wenn ich das Land Ägypten schlagen werde.“ 2.Mose 12,13
Um Mitternacht dann, als der Würgeengel durch die Straßen ging und das Blut an den Türpfosten sah, ging er nicht in diese Häuser und die Erstgeborenen blieben am Leben. Doch an wessen Haus kein Blut zu sehen war, dessen Erstgeburt von Mensch oder Tier wurde getötet. Daraufhin trieb dann der ägyptische Herrscher Pharao das Volk Israel aus seinem Land. 2.Mose 12,1-51 Als das Volk Gottes durch die Wüste zog, gebot er ihnen: „Das sind aber die Feste des HERRN, die heiligen Versammlungen, die ihr zu festgesetzten Zeiten einberufen sollt: Im ersten Monat, am vierzehnten [Tag] des Monats, zur Abendzeit, ist das Passah des HERRN.“ 3.Mose 23,4-5 Seitdem war das Volk Israel von Gott angehalten worden, dieser Befreiung aus Ägypten alle Jahre zu gedenken und das Passahfest am 14. Nisan des hebräischen Kalenders zu halten. Nach unserem römischen Kalender fällt somit dieses Datum auf Ende März oder Anfang April. Nach dem jüdischem Kalender beginnt der neue Tag am Abend, wenn die Sonne untergeht und dauert bis zum nächsten Abend, also nicht von Mitternacht bis Mitternacht. Und so begann auch das Passahfest am Abend des 14. Nisan. Gleich Tags darauf wurde auch das Fest der ungesäuerten Brote 3.Mose 23,6-8 sowie das Erstlingsfest 3.Mose 23,9-14 gefeiert.
Das Halten des Passah im Neuen Testament
„Und seine Eltern reisten jährlich am Passahfest nach Jerusalem. Und als er zwölf Jahre alt war, gingen sie nach dem Brauch des Festes hinauf nach Jerusalem.“ Lukas 2,41-42
Es war den Josef, Maria und Jesus wichtig, am Passahfest teilzuhaben. Als Jesus ins Knabenalter kam, durfte er auch mitgehen. Dort sah er, wie die Passahlämmer geschlachtet und das Blut der Lämmer vergossen wurde, zum Gedenken an das erste Passah, das den Auszug aus Ägypten ermöglichte und ca. 1500 Jahre zurück lag. Diese Opferhandlungen beeindruckten Jesus sehr. Obwohl für viele Juden es nur noch eine Zeremonie gewesen war, prägte sich dies in Jesu Gedächtnis tief ein, was ihn veranlasste, anschließend mit den Lehrern im Tempel zu reden. Lukas 2,46-47 .
Als dann der Tag der Kreuzigung Jesu heranrückte, hatte er seine Jünger schon behutsam auf diese Zeit seiner Leiden und Sterben vorbereitet. Doch sie verstanden es nicht. Dann versammelte er sie zu einem Mahl, bei dem Jesus sagte: „Mich hat herzlich verlangt, dieses Passah mit euch zu essen, ehe ich leide. Denn ich sage euch: Ich werde künftig nicht mehr davon essen, bis es erfüllt sein wird im Reich Gottes.“ Lukas 22,15-16 „Im oberen Raum eines Hauses in Jerusalem saß Christus mit seinen Jüngern zu Tisch. Sie hatten sich hier versammelt, um das Passah zu feiern, und der Heiland wollte dieses Fest mit seinen Jüngern allein begehen. Er wusste, dass seine Zeit gekommen war; er selbst war das wahre Opferlamm. An dem Tage, an dem das Passah gegessen wurde, würde er geopfert werden. Er stand im Begriff, den Kelch des Zorns zu trinken und würde bald die Leidenstaufe empfangen müssen. Nur noch wenige Stunden blieben ihm, und diese wollte er zum Wohle seiner geliebten Jünger verbringen.“ (Leben Jesu, S.641) Bevor Jesus aber mit seinen Jüngern das Mahl einnahm, hatten sie einen nicht geringen Streit, wer wohl der Größte unter ihnen sei und neben Jesus Platz nehmen dürfe. Doch Jesus reagierte zunächst nicht darauf, sondern er „stand vom Mahl auf, legte sein Obergewand ab, nahm einen Schurz und umgürtete sich; darauf goss er Wasser in das Becken und fing an, den Jüngern die Füße zu waschen und sie mit dem Schurz zu trocknen, mit dem er umgürtet war.“ Johannes 13,4-5 . Dann nahm Jesus „das Brot, dankte, brach es, gab es ihnen und sprach: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; das tut zu meinem Gedächtnis! Desgleichen [nahm er] auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird.“ Lukas 22,19-20 So verbrachte Jesus die letzten Stunden mit seinen Jüngern und machte deutlich, dass sie ihn nie vergessen sollten, und dass der Tod Jesu auch eine besondere Bedeutung für sie und uns heute hat.
Vom Passahfest zum Abendmahl
Mit diesem Passahmahl hatte Jesus ein ganz klares Beispiel gegeben. Denn er sagte selbst: „Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, so sollt auch ihr einander die Füße waschen; denn ein Vorbild habe ich euch gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Knecht ist nicht größer als sein Herr, noch der Gesandte größer als der ihn gesandt hat. Wenn ihr dies wisst, glückselig seid ihr, wenn ihr es tut!“ Johannes 13,14-17 So sind alle seine Nachfolger Jesu dazu aufgerufen, das Abendmahl mit der Fußwaschung als Gedächtnis an den Tod Jesu durchzuführen.
Genauso haben alle Apostel und Jünger Jesu das neutestamentliche Passah gehalten, indem sie dieses Mahl gefeiert haben im Glauben, dass das Lamm, das geschlachtet wurde, deutlich auf den Tod Jesu Christi hinwies, indem es heißt: „Nehmt, esst! Das ist mein Leib, der für euch gebrochen wird; dies tut zu meinem Gedächtnis!“ 1.Korinther 11,24 So ist das Symbol der ungesäuerten Brote ein Sinnbild für die Schuldlosigkeit Jesu, der an unserer Stelle am Kreuz von Golgatha starb. Der Wein hingegen ist ein Sinnbild für das Leiden, Sterben und Christi Blut. Denn Paulus schrieb an die Korinther: „Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut; dies tut, sooft ihr ihn trinkt, zu meinem Gedächtnis!“ 1. Korinther 11,25 . Und mit Nachdruck weist der Apostel Paulus darauf hin, wie wichtig es uns allen sein sollte, an dem Gedächtnismahle teilzuhaben.
„Denn sooft ihr dieses Brot esst und diesen Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.“ 1.Korinther 11,26 .
Fazit:
„Das Passahfest wurde zum Gedächtnis und als Vorbild gestiftet. Es sollte nicht nur an die Befreiung aus Ägypten erinnern, sondern auch hinweisen auf die wichtigere Erlösung von der Knechtschaft der Sünde, die Christus für sein Volk erwirken würde. Das zum Opfer gehörende Lamm stellt „Gottes Lamm“ Johannes 1,29 dar, das unsere einzige Hoffnung auf Errettung ist. Der Apostel sagt: „Wir haben ein Osterlamm, das ist Christus, für uns geopfert.“1.Korinther 5,7. Es genügte nicht, das Passahlamm zu schlachten, sein Blut musste an die Türpfosten gesprengt werden. So müssen die Verdienste des Blutes Christi für den Menschen angewandt werden. Wir müssen glauben, dass er nicht nur für die Welt, sondern für uns ganz persönlich gestorben ist, und die Wirksamkeit des versöhnenden Opfers für uns selbst in Anspruch nehmen.“ Patriarchen und Propheten, S.252
Als Johannes der Täufer Jesus Christus auf sich zu kommen sah, sprach er: „Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt!“ Johannes 1,29 . Jesus, das Passahlamm, hielt sich selbst an die alttestamentlichen Feste Gottes, seines Vaters. Selbst löste er dieses Fest durch das Mahl des Herrn ab. Er wollte, dass wir heute stets daran gedenken, was er für uns gelitten hat, und uns von unserer Schuld und Sünde durch den Glauben an sein Opfer am Kreuz befreit hat.
Doch nirgends wird in der Bibel darauf hingewiesen, dass man die Auferstehung Jesu Christi feiern sollte. Dieser Tag „Ostern“ war das Frühlingsfest der Frühlingsgöttin Ostara und ist nicht identisch mit dem Passah am 14. Nisan.
Vielmehr werden wir daran erinnert, dass Jesus Christus bald erwartet werden darf. Er hat versprochen, bald sichtbar in den Wolken des Himmel zu erscheinen. Darauf freuten sich seine Propheten, Apostel und alle seine Nachfolger. Seine Gemeinde macht sich heute bereit, Jesus zu begegnen. Heute finden Ereignisse statt, die ein nahes Wiederkommen Jesu ankündigen. Deshalb gibt Jesus den Rat: „Darum wacht! Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde, in welcher der Sohn des Menschen kommen wird.“ Matthäus 25,13 „Denn der Herr selbst wird, wenn der Befehl ergeht und die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallt, vom Himmel herabkommen, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen. Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zusammen mit ihnen entrückt werden in Wolken, zur Begegnung mit dem Herrn, in die Luft, und so werden wir bei dem Herrn sein allezeit.“ 1.Thessalonicher 4,16.17 Welch frohe Hoffnung haben alle seine treuen Kinder, die stets Jesus die Treue gehalten haben. Sie haben sich rein waschen lassen durch das Blut Jesu von all ihren Sünden. Sie sind im treu nachgefolgt, haben sein Wort beachtet und dienten ihm. Nun dürfen sie auch mit ihm die Ewigkeit verbringen und an dem großen Mahl im Himmel mit Jesus teilhaben. Denn Jesus Christus hat selbst versprochen: „Ich werde von jetzt an von diesem Gewächs des Weinstocks nicht mehr trinken bis zu jenem Tag, da ich es neu mit euch trinken werde im Reich meines Vaters!“ Matthäus 26,29